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Drei Siege: Burghausen auswärts ganz wacker

Paderborns Trainer warnt: »Das wird kein Selbstläufer«

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Der Alltag hat den Aufsteiger eingeholt. Das späte Aachener 2:1-Siegtor von Alexander Klitzpera kostete dem SC Paderborn Saisonpunkt Nummer 24 und fünf Tabellenränge. Statt auf Aufstiegsplatz drei empfängt der SCP am Sonntag (Anstoß: 15 Uhr, Hermann-Löns-Stadion) als Achter den 13. Wacker Burghausen.

Doch keine Frage, es ist ein schöner Alltag. Die Ostwestfalen sind nach wie vor bester Neuling der 2. Bundesliga, mit einer Punktausbeute nach 14 Spielen, die weit über den Erwartungen liegt. Aber mit den Leistungen sind auch die Ansprüche gestiegen, wenn dann noch ein namenloser Gegner ohne Fanpotenzial (es haben sich nur 50 Anhänger aus Bayern angekündigt) kommt, macht sich das an einem zu erwartenden, unfreundlichen Dezember-Tag auch auf den Rängen bemerkbar. Zieht man die 1200 Freikarten ab, waren am gestrigen Freitag erst 3300 Karten verkauft.
Was Burghausen betrifft, ist unattraktiv aber keinesfalls mit schwach gleichzusetzen, wie Paderborns Trainer Jos Luhukay ausdrücklich betont: »Das wird kein Selbstläufer. Wir müssen uns einen Erfolg über 90 Minuten hart erarbeiten, den Gegner sehr ernst nehmen und zu 100 Prozent konzentriert sein. Nur weil wir in der Tabelle vor Burghausen stehen, heißt das nicht, dass wir Favorit sind und die drei Punkte holen.«
Zumal die Bayern auswärts antreten und da ist die Mannschaft von Trainer Markus Schupp deutlich stärker als in der heimischen Wacker-Arena. Elf der 17 Punkte holte Burghausen in der Fremde, gewann dabei dreimal, zuletzt zweimal in Folge bei den Paderborner Aufsteiger-Kollegen Kickers Offenbach (3:1) und Eintracht Braunschweig (2:1). »Die Mannschaft ist robust, hat eine gute Strategie und starke Einzelspieler. Die können nicht nur gefährlich kontern, sondern richtig gut Fußball spielen. Daher dürfen wir den Gegner keinesfalls unterschätzen«, warnt Luhukay trotz des 8:1-Heimerfolgs mit Köln in der Vorsaison (»Das ist Schnee von gestern«) und sieht Burghausen durch die 0:4-Heimschlappe gegen Bochum zusätzlich motiviert: »Die stehen in der Pflicht.«
Doch wenn die Paderborner oben dran bleiben wollen, ist auch für sie ein Sieg Pflicht, sonst droht Mittelmaß. Die negativen Beispiele der Mit-Neulinge Offenbach und Siegen zeigen, wie schnell der Weg nach unten führen kann. Jeder Punkt in den drei Partien bis zur Winterpause sorgt für Ruhe im Hinblick auf die Rückrunde.
Frühestens im ersten Spiel des neuen Jahres gegen die SpVg. Unterhaching wird der SCP wieder auf Hüzeyfe Dogan zurückgreifen können. Für Dauerjoker Dogan ist die Hinrunde aufgrund einer Entzündung am Schambein beendet. Im Vergleich zur Partie in Aachen wird es höchstens eine Veränderung geben. Für den am Tivoli schwachen und zur Pause ausgewechselten Benjamin Schüßler könnte Mehmet Dragusha die linke Außenbahn besetzen.

Artikel vom 03.12.2005