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Heu im Trog und Moos auf dem Dach

Manfred Kornfeld bastelt in seiner Freizeit mit viel Liebe zum Detail Krippen

Von Peter Monke (Text und Foto)
Brackwede (WB). Der Duft nach Holz steigt einem zuerst in die Nase, wenn man Manfred Kornfelds Laden betritt. Ausgeströmt wird er von 120 Krippen, die in allen erdenklichen Größen die Regale zieren und auf Käufer warten. Etwa die Hälfte von ihnen hat der 66-jährige Rentner selbst gebaut. Den Rest liefern ihm Werkstätten aus dem Bayerischen Wald, dem Allgäu und aus Südtirol.

Anregungen für seine Arbeiten holt sich der gelernte Textil-Kaufmann, der aus heutiger Sicht gerne Tischler geworden wäre, bei ausgiebigen Wohnmobil-Touren durch die deutsche und österreichische Alpenlandschaft. Meist dienen ihm Fotos von urigen Bauernhäusern als Vorlage beim Basteln. Liebevoll sind selbst kleinste Details nachgestellt. Ochs und Esel haben frisches Heu im Trog und auf den Dachziegeln wächst feines Moos. »Gelegentlich improvisiere ich aber auch nach Lust und Laune«, sagt der Rentner. Dann entstehen besondere Schmankerl, bei denen die Wurzel eines alten Baumes als Stallkulisse dient oder die heilige Familie in einer Winterlandschaft angesiedelt ist. »Solche Krippen findet man in keinem Katalog«, erzählt Kornfeld stolz.
So manches Stück ist ihm beim Bau besonders stark ans Herz gewachsen. »Die mache ich dann ein bisschen teurer, damit sie mir noch ein Weilchen erhalten bleiben«, gibt er zu. Ansonsten sei sein Preisniveau aber moderat. »Leben könnte ich davon nur, wenn alle Vierteljahr Weihnachten wäre.«
Von Mitte Oktober bis Ende Dezember läuft der Verkauf in seinem Haus am Sunderweg 28a. Jeden Tag von 10 bis 19 Uhr. Nur Sonntags gönnt er sich gemeinsam mit seiner Frau Renate etwas Ruhe. Dann bleibt Zeit für ausgiebige Spaziergänge durch Wald und Wiesen mit Bobtail Benni. Immer auf der Suche nach Zweigen, Ästen und Wurzeln als neuem Material für die nächste Krippe.

Artikel vom 03.12.2005