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TSG II und Brake
plagen Sorgen

Handball: Personalprobleme vor Derby

Bielefeld (WB-tb). Die besinnliche Vorweihnachtszeit hat längst begonnen, doch die Bielefelder Handballer denken gar nicht daran die Gegner zu beschenken. Viel lieber wollen sie sich bis zum »Fest der Liebe« noch einige Male selbst bescheren und sich einen ordentlichen Weihnachtsspeck an Punkten anlegen.
»Hahlen zwingt uns weiter Gas zu machen«, erklärt Frank Brennecke, Trainer des Verbandsliga-Spitzenreiters TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, dass seine Mannschaft auch die Hürde Hille überspringen muss, damit im Handballdorf weiter vom Aufstieg geträumt werden darf. Der »Dicke« ist sich dabei sicher, dass das Sachsenross ein ernst zu nehmender Gegner ist. Das predigt der Übungsleiter zwar jede Woche, meint es aber auch durchaus so. »Es ist die Gefahr, dass wir uns irgendwann eine Auszeit nehmen und dann nicht richtig ins Spiel finden.« Seine Mannschaft sei es einfach nicht mehr gewohnt, dass ein Spiel am Ende auf Messersschneide stehe. Brennecke: »Wenn wir unsere Normalform erreichen, dann müssten wir dort gewinnen.«
Gleich doppelt brisant ist die Partie des Landesligisten HSG Schröttinghausen/Babenhausen: Nicht nur, dass sich mit dem TV Werther der Ortsnachbar vorstellt, gleichzeitig sind beide Teams Tabellennachbarn. »Wir wollen einen direkten Konkurrenten auf Abstand halten und gleichzeitig oben dran bleiben«, sagt Trainer Michael Brennemann, der gerne den vierten Rang gegen einen Platz in den oberen Regionen eintauschen würde.
Martin Räber, Trainer des A-Jugend-Regionalligisten TSG Altenhagen-Heepen, steht mit seiner Mannschaft vor einer schweren Auswärtshürde. Der Tabellenletzte reist zum Vierten HSV Düsseldorf. In der vergangenen Saison hatte die TSG gegen die Mannschaft noch im Halbfinale um die westdeutsche Meisterschaft gewonnen. »Ich denke, dass die nicht so einen Aderlass hatten wie wir«, so der Übungsleiter. Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen von Marvin Zenke und Jan Thomas. Räber: »Wir können nur versuchen das Beste daraus zu machen.«
Vor dem Derby gegen die Reserve der TSG Altenhagen-Heepen ist Brakes Trainer Hansi Klindt angefressen: »Wir haben vor Wochen angefragt, ob wir das Spiel verlegen können, aber die TSG hat nicht eingewilligt.« Klindt weiter: »Das gehört sich nicht, schon gar nicht, wenn man Halle an Halle lebt.« Immerhin wird Klindt, dem Pfennig und Lindemann fehlen, nun wohl keine weitere Motivationsspritze brauchen - außer vielleicht noch dieser: »Wir wollen endlich mal ein Derby gewinnen.« Klindts Gegenüber Uwe Walter plagen indes auch Personalsorgen: »Ich hoffe ich bekomme überhaupt sieben Spieler zusammen.« Die Einsätze von Treiber, Rotter, Ristig und Tegtmeier sind fraglich. Und dann ist da ja auch noch das Torwartproblem. Möglicherweise fehlt der notwendige Rückhalt, wenn es nicht Unterstützung aus der dritten oder vierten Mannschaft gibt. Eine Spielverlegung sei nicht möglich gewesen, da wegen der Trainingszeiten und beruflicher Verpflichtungen laut Walter kein Ausweichtermin gefunden werden konnte. Nun setzt der neue Trainer auf eine alte Tugend: »Es wird nur über den Kampf gehen.«

Artikel vom 03.12.2005