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Menschen in
unserer Stadt
Heidi Dröge
Vorsitzende der TG Schildesche

In den Vordergrund mochte sie sich noch nie stellen. Die große Gala oder Präsentationen, das ist nichts für sie: Heidi Dröge »packt lieber zu«. Und doch konnte die 55-jährige Lohn- und Finanzbuchhalterin nicht mehr »Nein« sagen, als die Turngemeinde Schildesche vor gut zwei Wochen einen neuen Vorstand suchte, Heidi Dröge zur neuen Vorsitzenden der TG wählte. Nun repräsentiert sie also doch, aber in der ihr eigenen Art: »Ohne die Vorstandsmannschaft meiner Wahl hätte ich es nicht gemacht.«
Heidi Dröge ist ein Kind dieses Vereins. Als kleines Mädchen schickten ihre Eltern sie zum »Turnen« in die TG. »Turnschuhe«, »Turnhalle«, »Turnbeutel« und »Turnstunden« gab damals Anfang der 60er Jahre noch, das Wort »Sport« blieb im Sprachgebrauch noch außen vor. »Zackig« ging`s zudem zu, in Reihe, Glied oder Riege mussten sich die Kinder auf Geheiß der Vorturner aufstellen.
Heidi Dröge wuchs in die Turnabteilung (die auch heute noch so heißt) hinein, wurde folgerichtig 1980 Übungsleiterin, denn: »Heidi, du kannst das machen«, ermunterten sie ihre Freunde. Nur fünf Jahre später war sie sogar Leiterin dieser Sparte. Das Ehrenamt fordert seinen Tribut. Pro Jahr fährt Heidi Dröge hunderte Kilometer für die TG, die Arbeitsstunden für die Sache des Vereins mag sie »lieber nicht« aufrechnen. »Was ich selbst nicht tue, kann ich von anderen nicht verlangen«, verrät sie ihr Credo. Dass Verlässlichkeit wie Ehrlichkeit zu ihren Eigenschaften zählen, wissen Freunde und Vereinskollegen - Heidi Dröge überlässt diese Beurteilungen lieber anderen.
»Wer irgendwann mein Amt übernimmt, der braucht ein Einfamilienhaus«, lacht sie. Soviel Platz für die Utensilien, Unterlagen und Broschüren des Vereins müsse schon sein. Dabei hat sie ihre Aufgabe erst übernommen, ans Aufhören oder gar an Aufgabe denkt jemand wie Heidi Dröge eh nicht.
Wenn sie`s denn doch einmal schafft, die wenige Freizeit auszufüllen, oder gar Urlaub zu machen, dann stehen Verein und Sport übrigens ganz hintenan: Abschalten, die Seele baumeln lassen, lesen sind dann ihre einzigen Bedürfnisse. Am liebsten während einer Fernreise oder eines Aufenthaltes in den bayerischen Bergen.Uwe Koch

Artikel vom 02.12.2005