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Fahrlehrer rüsten sich
mit Gas für die Zukunft

Informationen zu Kosten des alternativen Treibstoffs

Bielefeld (uko). Auch die Bielefelder Fahrschulen wollen ihre Automobile auf Gasantrieb umrüsten. Jetzt informierten sich die Fahrlehrer in Theorie und Praxis über die Modalitäten, Vor- und Nachteile von Autogas während einer Veranstaltung in der TÜV-Niederlassung an der Böttcherstraße.

Jörg-Rüdiger Schütz, Sprecher des Unterbezirks Bielefeld des Fahrlehrer-Verbandes Westfalen, hatte den Informationsausstausch arrangiert. »Ich bin während unserer Jahreshauptversammlung auf diese technischen Möglichkeiten angesprochen worden«, sagte Schütz am Sonnabend.
Unterstützung erhielt er von der Berliner Erdgas-Fahrschul-Agentur (EFA) und den Stadtwerken Bielefeld, die die Anregung gerne aufnahmen. Dipl.-Ing. Helmut Weiser vom Kundenmanagement der Stadtwerke versprach: »Wir werden noch bis zum Ende des Jahres 2006 die Förderung von Umrüstungen fortsetzen.« Je nach Fahrzeug, abhängig von der Motorisierung und der Laufleistung, könne manch Euro gespart werden.
Derzeit werden von der Automobilindustrie etwa 20 Fahrzeuge angeboten, die serienmäßig mit Erdgasantrieb ausgerüstet sind und als Personenwagen auch für den Fahrschulbetrieb in Frage kommen. Eine steuerlich begünstigte Umrüstung schlägt mit etwa 2 000 Euro zu Buche.
Nachteil für Vielfahrer: In Bielefeld gibt es momentan nur eine Erdgas-Tankstelle, und zwar die »Westfalen«-Niederlassung an der Eckendorfer Straße. Jedoch soll noch im Dezember die zweite Gas-»Tanke« an der Paderborner Straße in Dalbke (ebenfalls »Westfalen«) eingerichtet werden. Gastanks werden übrigens bis zu 90 Liter Fassungsvermögen angeboten. Die Tanks müssen in den Kofferraum eingebaut werden und nehmen je nach Fahrzeugtyp einiges an Platz weg.
Je nach Notwendigkeit fahren die Fahrlehrer pro Jahr »40 000 bis 100 000 Kilometer«, rechnete Schütz nach. Lohnenswert sei die Sache allemal. Allerdings prallten auch Sonnabend unterschiedliche Fahrlehrer-Ansichten aufeinander. Während sich Oliver Stolte bereits festlegte, einen Golf V »im Sommer umrüsten« will, winkte Kollege Dirk Dingerdissen ab: »Das Kommt für meinen Golf GTI nicht in Frage. Der Kofferraum wäre nach der Umrüstung zu klein, ich könnte den Wagen nur schwer wiederverkaufen.«
Jörg-Rüdiger Schütz indes sieht auch in gasbetriebenen Fahrschulwagen die Zukunft. »Die Fahrschüler lernen von uns, wir erziehen sie auch zu umweltbewußtem Fahren.« Da führe am Autogas kaum ein Weg vorbei.

Artikel vom 29.11.2005