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Nur Jentzsch
soll bleiben

VfL-Fans stinksauer

Simon Jentzsch
Wolfsburg (WB/dis). Für Matthias Langkamp lief's in der Fußball-Bundesliga schon besser. Ein umkämpftes Spiel, danach der Trikottausch - so hatte sich der Innenverteidiger bei seinem Wechsel im Sommer von Bielefeld nach Wolfsburg das Wiedersehen mit den Ex-Kollegen vorgestellt. Dass es dazu nicht kommen würde, war spätestens Mitte vergangener Woche klar. VfL-Trainer Holger Fach ist nämlich alles, nur kein Langkamp-Fan. Dass er dem 21-Jährigen gegen Arminia trotz großer Personalsorgen speziell in der Abwehr jedoch nicht einmal einen Platz auf der Bank anbieten würde, war eine kleine Überraschung.
Langkamp sah sich das Spiel mit 13 996 Zuschauern (Saison-Minusrekord) auf der Tribüne an. Weniger als seine elf Kollegen auf dem Platz hätte er mit Sicherheit auch nicht zu Stande gebracht. So sahen es auch die Anhänger der Wölfe, die den mutlosen Kick, für den die gerechte Strafe, das 0:1, nur deshalb ausblieb, weil Torwart Simon Jentzsch einen glänzenden Tag erwischte, mit »Außer Simon könnt ihr alle geh'n«-Gesängen quittierten. »Das Ergebnis ist ein Schritt nach vorn. Dass wir zu Null gespielt haben, ist positiv«, brachte der gefeierte Schlussmann nur bedingt Verständnis für die Unmutsbekundungen der Fans (»Wir haben die Schnauze voll«, »Hi-ha-höre, Wolfsburg-Amateure«) auf. Anders Holger Fach. Er fand es »klar, dass die Leute unzufrieden sind«. Dennoch, so der Trainer, »werden wir nicht verrückt spielen und nicht in Panik verfallen«. Warum auch: Zur Belohnung für ihre schwache Leistung kletterten die Wölfe in der Tabelle schließlich vom 10. auf den 9. Platz.

Artikel vom 28.11.2005