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Ein Herz für kleine Tiere
Dr. Vera Müller-Skuplik beantwortet Fragen von WESTFALEN-BLATT-Lesern
Kater Kalle sowie die Kaninchen Willi und Pauline nebst derer Töchter zwei brauchen sich in puncto Gesundheit keine Sorgen zu machen.
Wenn's ihnen mal nicht ganz so gut gehen sollte, dann weiß Frauchen nämlich Rat. Und zwar richtig. Denn Vera Müller-Skuplik ist Doktor der Tiermedizin, spezialisiert auf die sogenannten Kleintiere.
»Darunter fällt so ziemlich alles von der Wüstenrennmaus bis zum Irischen Wolfshund«, beschreibt die 30-Jährige, was ihr als angestellter Tierärztin in einer Praxis in Versmold (Kreis Gütersloh) täglich so auf den Behandlungstisch kommt. Auch Kleinziegen und Gänse, Papageien, Schlangen und Leguane sind ihr nicht fremd. Und als Fundtier kommt auch schon mal ein Schwan vorbei.
Als Mutter einer zweijährigen Tochter übt die junge Frau ihren Beruf derzeit in Teilzeit aus. Und fürs WESTFALEN-BLATT setzt sie sich in Zukunft auch an den Computer. In der Rubrik »Veras Tiersprechstunde« gibt sie regelmäßig Antwort auf interessante Leserfragen zum Thema Tier.
Bereits seit sechs Jahren hat Dr. Vera Müller-Skuplik die Approbation zur Tierärztin in der Tasche. »Musik oder Tiermedizin - das war die große Frage«, erinnert sich die Tochter einer Musiklehrerin und eines Musiklehrers aus Senden im Münsterland an die Zeit der Entscheidung in Sachen Beruf. Dass die zugunsten der Tiermedizin ausfiel, empfindet die Violinistin und Sängerin heute als ideal: »Die Musik kann ich jederzeit als Hobby pflegen - bei der Tiermedizin wäre das nicht der Fall gewesen.«
Interesse am späteren »Traumberuf« weckten bei ihr bereits in Mädchentagen der Pflegehund aus der Nachbarschaft und die fünf Ponys der Freundin: »Den Cockermischling Fridolin habe ich regelmäßig ausgeführt, und wann immer ich Zeit hatte, war ich mit Tanja im Stall oder mit den Ponys unterwegs.«
Dass das Interesse für den Tierarztberuf mehr war als eine Schwärmerei, stellte sich spätestens heraus, als Teenager Vera dem Rat der klugen Mutter folgte, ein Praktikum beim Sendener Landtierarzt Dr. Drerup zu machen. »Der hat mich sofort mit in den Schweinestall genommen und gezeigt, dass Tiermedizin alles andere als Streichelzooromantik ist.« Doch ihr gefiel's.
Sofort nach dem Abitur ging es mit 19 an die Tierärztliche Hochschule Hannover, bereits seit 1999 ist die junge Frau nun im Beruf. Für die Spezialisierung auf Kleintiere entschied sie sich schon während der studienbegleitenden Praktika und weiterer Einsätze bei ihrem Sendener »Lehrtierarzt«, der auch auf homöopathische Heilmethoden setzte. Vera Müller-Skuplik: »Homöopathie ist auch einer meiner Schwerpunkte geworden.« Da liebt sie die Beratungsgespräche mit den oftmals sehr engagierten Tierhaltern, kann ihnen Tipps, etwa für eine entsprechende Haustier-Apotheke geben. Ihr besonderes Herz für kleine Nager gibt sie gerne zu. »Für Kinder und auch ältere Leute ist ein Kaninchen oder Meerschweinchen genauso wichtig wie für andere vielleicht ein Hund«, sagt sie: »Nicht der Anschaffungspreis macht schließlich das Lebewesen aus!«
Um abschließend noch einmal auf die Leidenschaft für die Musik zu kommen: Da kommt sie auch jetzt daheim nicht zu kurz. Denn verheiratet ist die Veterinärin mit Andreas Müller (33), dem hauptamtlichen Kirchenmusiker in Marienfeld (Kreis Gütersloh). Der darf nicht nur die wunderbare Klosterorgel spielen, sondern organisiert so manches Konzert. Und Dr. Vera Müller-Skuplik weiß längst aus Erfahrung: »Als Frau eines Kirchenmusikers wird man vielfältig eingesetzt.« -ist-

Artikel vom 24.12.2005