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OWL-Unis lockt der
Geldsegen

25 Millionen Euro

Von Reinhard Brockmann
Bielefeld (WB). Mit einem Geldsegen von 14 bzw. 11 Millionen Euro können die Unis Bielefeld und Paderborn rechnen. Der Haken: Sie müssen gegen den Willen ihrer Studenten 500 Euro Gebühren jeweils zum Semesterbeginn kassieren.

Die Landesregierung stellt es den chronisch unterfinanzierten Hochschulen frei, Gebühren zu verlangen. Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) sagte gestern in Düsseldorf, alle Gebühren müssten die Unis in die Verbesserung der Lehre und der Betreuung der Studenten investieren. Wer Pflichtveranstaltungen nicht anbietet oder zu wenige Laborplätze bereitstellt, muss Gebühren senken oder ganz erlassen.
49 Unis und FH können vom Wintersemester 2006 an Anfänger und zum Sommersemester 2007 alle Studierenden zur Kasse bitten. Schulden aus Bafög und Gebührenkredit werden auf 10 000 Euro begrenzt, dadurch sollen zwei Drittel der Bafög-Empfänger gebührenfrei studieren.
Die Universität Paderborn (14 700 Studenten) hat ihre Position für den Fall der Einführung von Studiengebühren im März festgelegt. Es müsse sichergestellt sein, heißt es, dass es ein Stipendien-System gibt, das allen Qualifizierten ein Studium unabhängig vom sozialen Hintergrund ermöglicht und dass die Einnahmen an den Hochschulen bleiben.
Die Bundestagsabgeordnete Ute Berg (SPD) aus Paderborn wertete die Geld-Zurück-Garantie als »Mogelpackung«. Die Äußerungen Pinkwarts, »dass Studiengebühren - jedenfalls in der laufenden Legislaturperiode« - nicht zu Kürzungen des Landeszuschusses führen würden, »zeichnen eine vorhersehbare Entwicklung auf«. Seite 4: Kommentar

Artikel vom 24.11.2005