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Bus-Pendeldienst für Fans

Die Stadiongesellschaft hat über ihre Sprecher Klaus Dieter Frers (r.) und Martin Hornberger (l.) die Stadt ultimativ aufgefordert, ausstehende Zahlungen zu leisten, mit Anliegern zu sprechen und den Baustopp zu lockern. Mitte: SCP-Trainer Jos Luhukay. Foto: Wolfram Brucks

Paderborn: Maßnahmen-Paket soll Stadion-Gegner gnädig stimmen

Von Rüdiger Kache
Paderborn (WB). Um den drohenden Konkurs abzuwenden, hat die Stadiongesellschaft der paragon arena die Stadt Paderborn ultimativ aufgefordert, entsprechend dem Vertrag und dem Baufortschritt beim Stadion rund 2,3 Millionen Euro zu überweisen. Gleichzeitig wird der Bürgermeister dringend ersucht, den »zu eilfertig verhängten Baustopp« wenigstens teilweise wieder aufzuheben.

Klaus Dieter Frers, Sponsor, Namensgeber der paragon arena und Sprecher der Betreibergesellschaft, drückt aufs Tempo: »Nur wenige Tage hätten gereicht, den Stadionneubau winterfest zu machen. Doch die Stadt hat sofort dicht gemacht. Der Bürgermeister muss als Vertragspartner jetzt schnellstens handeln, um materiellen Schaden abzuwenden.«
Um möglichst schnell mit dem Bau des Stadions fortfahren zu können, hat die Stadiongesellschaft einen ganzen Katalog von Maßnahmen beschlossen. Wichtigster Punkt ist nach Meinung von Frers, dass die vom Gericht aufgezeigten Mängel zur hundertprozentigen Zufriedenheit der Anlieger beseitigt und diese von der Rücknahme der Klagen überzeugt werden können. Hoch erfreut zeigte sich die Gesellschaft deshalb gestern darüber, dass der Bürgermeister sehr kurzfristig diese Gespräche führen werde.
Nachdem das Oberverwaltungsgericht insbesondere die Verkehrsbelastung und die nicht ausreichende Zahl von Parkplätzen am Stadion bemängelt und deshalb die städtische Baugenehmigung für fehlerhaft erklärt hatte, soll jetzt ein Bus-Zubringer-Dienst über die Autobahn zwischen einer vorhandenen stadteigenen Fläche im Gewerbegebiet Mönkeloh (Platz für mehr als 4000 Fahrzeuge) und der paragon arena Abhilfe schaffen, bis dauerhafte Lösungen planungsrechtlich abgesichert sind. Auswärtige Fans müssten von vornherein allein auf dieses Areal geführt werden.
Weiterhin, so Klaus Dieter Frers, sollen am Stadion selbst nur noch Parkraum (1100 Plätze) für Dauerkarteninhaber, VIP's und Rettungsdienste geschaffen sowie Linien- und Shuttlebusse zugelassen werden. Ansonsten werde der Bereich weiträumig abgesperrt, um Park-Suchverkehr zu verhindern und Anlieger zu entlasten. Der Ordnerdienst beim Großflohmarkt in Neuhaus zeige die richtige Planungsrichtung auf.
Wer demnächst eine Eintrittskarte für ein SCP-Heimspiel kauft, bekommt gleichzeitig einen Fahrausweis für den ÖPNV. »Das bringt weitere Entlastung«, so Frers, der darauf verweist, dass heimische Fans ohnehin stärker auf öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrrad ausweichen sollten.
Die bereits seit Jahren von Wilfried Finke angestrebte und jetzt von Ex-Landrat Rudolf Wansleben im Namen verkaufsbereiter Grundstückseigentümer wieder ins Gespräch gebrachte B 1-Anbindung aufs Stadiongelände mit Parkhaus ist nach Auffassung von Frers eine mittelfristig interessante und lösbare Variante, die man ohne Zeitdruck verfolgen wolle. Dass dies immer noch möglich ist, beweist eine gestern bekannt gewordene Einschätzung des Landes-Straßenbaubetriebes Paderborn.Lokalteil

Artikel vom 24.11.2005