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Die Schlange im Hosenbein

ARD startet »Endloser Horizont« mit Franziska Petri

ARD, 20.15 Uhr: Die junge Hannoveranerin Lilly Meier richtet sich zu Hause auf ein bürgerliches Leben ein. Sie will ihren Freund Robert heiraten und Kinder bekommen. Doch der Tod ihrer Mutter bringt Lillys Leben auf eine andere Bahn.

Im Nachlass findet sie alte Liebesbriefe und Fotos aus Namibia, die von einem Mann stammen, den Lilly nie kennen gelernt hat - ihrem Vater. Zu Beginn des Zweiteilers »Endloser Horizont«, dessen zweiter Teil am Freitag zu sehen ist, macht sich Lilly auf die Suche nach ihrem Vater.
Als Touristin getarnt, mietet sie sich auf der Farm »Kambonde« ihres Vaters Hinrich Lackner (Günther Maria Halmer) ein. Sie erkundet das fremde, exotische Land, das Leben und die Menschen dort und tastet sich immer weiter in die Nähe ihres Vaters vor. Schon bald ist sie fasziniert von der Schönheit der Natur, die sie umgibt, aber auch die Schattenseiten des Farmlebens bleiben ihr nicht verborgen. Lackners unehelicher Sohn Adrian (Max von Pufendorf) macht gemeinsame Sache mit Lackners Widersacher Marberg (Uwe Kockisch), der »Kambonde« mit allen Mitteln in seinen Besitz bringen will.
»Auf Fragen nach ihrem Vater hat sie von ihrer Mutter nie eine zufrieden stellende Antwort bekommen, diese Fragen schwelen und bohren schon lange in ihr«, sagt Hauptdarstellerin Franziska Petri. »Solche Momente und solche Phasen finde ich immer sehr interessant, besonders wenn sich Menschen dann eben nicht so benehmen, wie alle es von ihnen gewohnt sind. Der Wandel vom Großstadtmenschen zur Farmerin hat mich besonders interessiert.«
Bei den Dreharbeiten hatte die 32-Jährige mehr Kontakt mit der Natur, als ihr mitunter lieb war. In einer Szene berührte sie einen Geparden in einem Käfig, und dann kam die Schlange: »Mir hat es nichts ausgemacht«, sagt die gebürtige Leipzigerin, »bis die Schlange in meiner Hose hochkrabbelte. Dann reichte es mir.«
Der Klassiker »Jenseits von Afrika« stand auch bei diesem Film Pate. »Ich habe den Film damals noch als Assistent von Regisseur Wolfgang Petersen gesehen«, sagt Regisseur Thomas Jauch, der 50 Drehtage in Namibia und Südafrika mit dem Team verbrachte. »Ich war hin und weg.«

Artikel vom 23.11.2005