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Schmidt will
Standardtarif


Berlin (WB/dpa). Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt will alle Ärzte verpflichten, zu einem Standardtarif jeden Patienten zu behandeln. Außerdem will sie von allen Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung erheben lassen. »Es ist sehr ungerecht, wenn die gesetzlich Versicherten, die zum Teil auch hohe Beiträge zahlen, auf eine Behandlung viel länger warten müssen als ein Privatpatient, an dem die Ärzte mehr verdienen«, erklärte Schmidt. Derzeit gibt es etwa 8,3 Millionen Privatversicherte. Bei Privatpatienten können Ärzte derzeit das 2,3-fache der gesetzlichen Krankenversicherung abrechnen.
Kassenärzte und Krankenversicherer kritisierten die Änderungen bei den Arzthonoraren gestern als existenzbedrohend. Wenn die Leistungen für gesetzlich und privat Versicherte künftig gleich honoriert würden, werde dies viele Arztpraxen in Gefahr bringen, warnten Verbandsvertreter.
Ministerin Schmidt will Zusammenschlüsse von gesetzlichen Versicherungen fördern. Wenn es zwischen 30 und 50 statt derzeit 262 Krankenkassen gäbe, sei die Auswahl noch immer gut.
Die Pflegeversicherung soll laut Schmidt reformiert werden, indem auch Privatversicherte 1,7 Prozent des Bruttoeinkommens (Kinderlose 1,95) zahlen. Seite 4

Artikel vom 18.11.2005