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Nisthilfen für Mauersegler
in luftiger Höhe angebracht

Artenschutz-Projekt des Naturschutz-Bundes

Lübbecke/Kreis Minden-Lübbecke (WB). Da durch Sanierung von Altbauten immer wieder Brutplätze unter anderem für den Mauersegler verloren gehen, hat die Erschließung neuer Brutplätze durch den NABU (Naturschutzbund Kreisverband Minden-Lübbecke) für die Bestandssicherung besondere Bedeutung.

Nachdem zwei Langkästen im NABU-Werkraum angefertigt wurden, erfolgte jetzt mit Unterstützung der Stadt Lübbecke und der Stadtwerke Lübbecke die Montage an einem nicht mehr genutzten Gebäude der Stadtwerke, worin bereits Schleiereulen erfolgreich brüten und Fledermäuse eingezogen sind.
Mauersegler verbringen den weitaus größten Teil ihres Lebens fliegend, sie schlafen und paaren sich sogar in der Luft, berichtet der Naturschutz-Bund. Anzutreffen seien die hervorragenden Segler in Städten und Dörfern besonders an milden Sommerabenden,wenn schrill rufende Trupps in hohem Tempo und dicht gedrängt um die Häuserecken fliegen. Sie wirken einheitlich dunkel, nur Kinn und Kehle sind etwas aufgehellt. Mauersegler fangen ausschließlich Fluginsekten, die sie mit weit geöffnetem Schnabel wie mit einem Kescher einsammeln. Im Kehlsack formen sie daraus Ballen, welche an die Jungen verfüttert werden. An den Brutplätzen erscheinen die Vögel zwischen Ende April und Anfang Mai. Im August fliegen sie bereits wieder in ihre Überwinterungsgebiete nach Afrika.
Für den Nestbau sammeln sie in der Luft Federn, Blätter, Halme und anderes Pflanzenmaterial und verkleben das Material mit ihrem Speichel zu einem Schalennest. Geeignete Nistplätze sind abgeschlossene, dunkle Hohlräume unter Dächern von mindestens sechs Metern hohen Gebäuden. Östlich der Elbe erfolgt die Jungenaufzucht auch vielfach in Baumhöhlen. Bei anhaltendem Schlechtwetter wird die Nahrungssituation für Mauersegler kritisch, sie müssen dann selbst während der Jungenaufzucht kurzfristig in Gegenden abwandern, wo es Insekten gibt. Die Jungen verfallen in der Zwischenzeit in einen Hungerschlaf.
Auf diese Weise können sie sogar zwei Wochen ohne Nahrung auskommen.

Artikel vom 17.11.2005