17.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Noch weitere
Unterstützung

Spende für neuen Nachhilferaum


Espelkamp (ni). »Materielles ist vergänglich, Freundschaft nicht«, kommentiert Sadettin Ekiz, Vorsitzender der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Espelkamp, die Spende von 1000 Euro, die sein Verein aus den Händen des Vorstandes der Bürgerstiftung entgegen nehmen konnte. Das Geld soll für die Einrichtung eines Nachhilferaumes verwendet werden, den der Verein bereits in Eigenarbeit renoviert hat.
»Stühle, Tische und Bücher sollen angeschafft werden«, erklärte Ekiz, der mit seinem Ausspruch den Integrationswillen seiner Gemeindemitglieder herausstellte. »Der neue Unterrichtsraum ist für unsere Nachhilfe bestimmt, die mittlerweile von Kindern aller Nationalitäten besucht wird«, so der Vorsitzende der Gemeinde. »Unsere Türen sind für alle offen«, sagt er. »Wir leben in Espelkamp und wollen auch hier mitmachen.«
»Wir sind froh, auch russisch-stämmige Kinder hier zu haben. Mittlerweile werden in unserer Nachhilfe 124 Kinder aller Altersgruppen von Grundschule bis Gymnasium in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik betreut«, berichtet er vom Erfolg des kostenlosen Angebotes. Zwei Lehrer sorgen mittwochs und freitags für den Unterricht und ein volles Haus im Kulturzentrum der Gemeinde.
Jede Gruppe wird über etwa zwei Schulstunden unterrichtet. »Das ist eine Initiative unseres Elternbeirates und auch ein Angebot für alle türkischen Gemeinden in Espelkamp. Inzwischen hat unsere Gemeinde einen Eltern- und Frauenbeirat, einen Fußballverein und eine Integrationsinitiative, die sich um die Beziehungen auch zu Kirchen und Politik kümmern soll.«
Joachim Schulz vom Vorstand der Bürgerstiftung lobte das Engagement des 269 Mitglieder zählenden Kulturvereins. »Die Bürgerstiftung ist dazu da, das Zusammenleben der Bürger zu fördern.« Genau das habe sich auch der Kulturverein auf die Fahnen geschrieben. »Der Verein hat einen Antrag auf Zuschuss gestellt. Das Ziel ist, dass Kinder durch Nachhilfe besser Deutsch sprechen, damit sie auch im normalen Unterricht besser mitkommen. Wir wollen das fördern«, erklärte er. »Wir spenden 1000 Euro, auch weil hier nicht nur türkische, sondern auch Kinder anderer Nationalitäten unterrichtet werden.«
Sadettin Ekiz freute sich gemeinsam mit dem Vorbeter (Imam) der Gemeinde, Ahmet Calik, über die finanzielle Unterstützung und über den Besuch der Vorstandsmitglieder Joachim Schulz, Manfred Langhorst und Hans Hüsken. »Es muss noch mehr gemacht werden und offen miteinander geredet werden. Wir müssen am Zusammenleben der Kulturen arbeiten«, meinte Ekiz.

Artikel vom 17.11.2005