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Bürokratie in der
Milchwirtschaft wächst

Landesvereinigung zeichnet Molkereien aus


Altkreis Halle (WB). Im Rahmen einer Festveranstaltung wurden in der Stadthalle Gütersloh Molkereien für Qualitätsprodukte und deren Mitarbeiter für hervorragende Leistungen bei der Herstellung von Milch- und Milchprodukten geehrt. Darunter auch elf Fachleute von Campina Gütersloh, der früheren Molkerei Strothmann.
Eingeladen hatte die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen. An dem auf freiwilliger Basis beruhenden Qualitätswettbewerb beteiligten sich zehn Unternehmen aus Westfalen-Lippe. Der Strukturwandel in der Milchwirtschaft war in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten rasant: Gab es 1950 in NRW noch 346 Molkereiunternehmen mit eigener Verarbeitung, sind es jetzt nur noch zwölf.
Vorsitzender Claus Wiegert bedauerte in seinem Grußwort, dass andererseits die Bürokratie ausufere. Das bisherige deutsche Milchhygienerecht werde durch vier europäische Hygiene- und Durchführungsverordnungen und weiteren Leitlinien ersetzt. Hinzu kämen nationale Vorschriften. Wiegert: »Papiertechnisch gesehen müssen nunmehr mindestens zwei prall gefüllte DIN-A4-Aktenordner voller Gesetzestexte an der Stelle von bisher 50 Seiten Milchverordnung nebst Anlagen beherrscht werden«. Ein umfassendes Fachwissen sei zwingend geboten, um die Produktionsabläufe sicher und effizient zu beherrschen.
Elf Gütersloher Campina-Mitarbeiter wurden geehrt. Fruchtjoghurt: Udo Bellmann, Uwe Bucken, Werner Füchtjohann, Glenn Harvey, Hans Wickenbrock, Holger Zander. Controlling: Raphaela Strothmann. Elektrowerkstatt: Andreas Holthöfer. Labor: Christina Voltmann. Logistik: Avdo Mujcinovic, Albert Opperbeck.

Artikel vom 17.11.2005