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Hier spricht Edgar Wallace

Deutsch-Theater-Ag des Gymnasiums präsentiert Kult-Autor

Enger (EA). Dass Krimis nicht nur in Büchern, im Fernsehen oder im Kino, sondern ebenso auf der Bühne erfolgreich sind, haben Theateraufführungen in Enger bestätigt. Das gilt nicht nur für das Publikum, sondern auch für die Schauspieler des Widukind-Gymnasiums. Jetzt wollen sie mit Egdar Wallace für Erfolg sorgen.

Die Deutsch-Theater-Arbeitsgemeinschaft (Ag) des Widukind-Gymnasiums (WGE) wird am Dienstag, 22., und am Donnerstag, 24. November, jeweils von 19 Uhr an in der Aula des WGE »Das indische Tuch« nach einem Roman von Edgar Wallace aufführen. »Es sollte auf jeden Fall ein Krimi sein, und Edgar Wallace ist Kult«, erklärt Irina Hottmann die Entscheidung der Theater Ag.
Wallace war ein Vielschreiber, der seit seinem Debüt 1904 in knapp drei Jahrzehnten allein 175 Romane und 24 Theaterstücke veröffentlichte; neben Kriminalromanen übrigens auch »King Kong«. Mit der Massenproduktion versuchte er weniger ein wachsendes Publikum als vor allem eine wachsende Zahl von Gläubigern zufriedenzustellen.
»Kult« sind allerdings heute in Deutschland weniger die Romane selbst als die 32 Wallace-Filme, die seit 1959 entstanden. Noch heute garantieren diese mit Kinogrößen wie Klaus Kinski, Gerd Fröbe, Joachim Fuchsberger oder dem unvergessenen Komiker Eddi Arent dem Fernsehen sichere Quoten.
»Die Deutsch Theater Ag versucht mit âDem indischen TuchÕ echt nostalgisches Wallace-Flair auf die Bühne zubringen«, erläutert Regisseurin Dr. Claudia Flege das Konzept der Gruppe. Obwohl sie seit mehr als einem Jahr nicht mehr am WGE unterrichtet, hat sie das Projekt ehrenamtlich betreut, weil sich nach ihrem Weggang von der Schule keine Nachfolge fand.
»Wir sind Claudia sehr dankbar, auch wenn das Proben vor allem in den Ferien und am Wochenende bedeutet hat«, so die Schauspieler. Das sei nicht anders möglich gewesen, da Frau Dr. Flege jetzt an einem Abendgymnasium arbeitet.
Das Stück spielt in England im Jahr 1928. Ein Mörder, der seine Opfer stets mit einem indischen Seidentuch stranguliert treibt sein Unwesen auf dem düsteren Schloss von Marks Priory. Die Vertreter von Scotland Yard (gespielt von Tobias Fehn und Sebastian Sieker) können sich bei der Suche nach dem unheimlichen Mörder allerdings nicht uneingeschränkt auf die Unterstützung der Schlossbewohner verlassen. Die adelsstolze Lady Lebanon (Janne Oltmanns), ihr Sohn Willie (Joachim Beyschlag) und die Angestellten scheinen ihnen einiges zu verheimlichen.
Um das Geschehen atmosphärisch zu unterstützen, gibt es nicht nur wie gewohnt Live-Musik, sondern auch Schattentheater, Wände, die Augen und Ohren haben sowie geheimnisvolle Bilder.
»Dieses Stück wird für das WGE zwangsläufig einen Umbruch bringen«, ist sich Marisa Bartling bewusst, die die Inszenierung im Hintergrund koordinierte. Nicht nur, dass Dr. Flege nicht mehr als Regisseurin zur Verfügung steht. Auch die meisten Schauspielerinnen und Schauspieler, werden die Schule nach dem Abitur im nächsten Sommer verlassen. »Wir hoffen, dass das nicht das Ende der Theater Ag ist«, so Marisa Bartling und Irina Hottmann. Immerhin gebe es mit Janne Oltmanns und Kassandra Beckmann aus der Jahrgangsstufe 10 bereits »jungen Nachwuchs«. Die beiden waren eingesprungen als Umbesetzungen notwendig geworden waren. Bevor für viele Theater Ag-Mitglieder also am 24. November der Abschiedsvorhang fällt, versprechen sie zunächst einmal an zwei Abenden spannende Unterhaltung, wenn es heißt: »Hier spricht Edgar Wallace!«

Artikel vom 17.11.2005