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Molières »Tartuffe« auf der Bühne

Modernisierte klassische Komödie im Diepholzer Theater


Diepholz (WB). Er war einer der originellsten Dramatiker, die je die Welt auf der Theaterbühne dargestellt haben: Jean Baptiste Poquelin, bekannt unter dem Namen Molière - ein Name, der wie kein anderer, Shakespeare ausgenommen, als Synonym für das große Welttheater gilt. Ihm gelang es, lebensechte und unvergängliche Persönlichkeiten zu gestalten, und der scheinheilige Betrüger Tartuffe, der mehr am Geld als am Seelenfrieden seiner Mitmenschen interessiert ist, gehört wohl zu den schillerndsten Bühnencharakteren überhaupt, die Molière je geschaffen hat.
Schauspieler wie Klaus Maria Brandauer, Gerard Depardieu und auch Harald Juhnke haben in dieser Paraderolle bereits Theatergeschichte geschrieben, und Jörg Pleva, mit »Tartuffe« in Diepholz am Samstag, 19. November, um 20 Uhr im Theater, wird sich in die Reihe der großen Namen ohne Einschränkung einordnen können. Die ursprüngliche Handlung des »Tartuffe« spielt im 17. Jahrhundert, im Haus des wohlhabenden Pariser Bürgers Orgon. Tartuffe, ein Mann von undefinierbarer sozialer Herkunft, hat sich unter dem Vorwand eines frommen Lebenswandels eingeschlichen und treibt nun dort sein Unwesen, das an betrügerischen Machenschaften kaum zu überbieten ist. Erbschleicherei, Erpressung, Heuchelei und Ehebruch gehören in sein Repertoire, und er versteht es meisterhaft, unter dem Mantel der Sittsamkeit seine Untugenden auszuspielen. Der Regisseur dieser Inszenierung Peter Lotschak, hat ein besonderes Faible für den Dichter Molière.
Lotschaks Tartuffe spielt heute, denn die Leute sind immer noch so, wie sie immer waren, und den Leuten von der Bühne herunter den Spiegel vorzuhalten, hat schon damals Heiterkeit hervorgerufen und tut es heute immer noch.
Karten für diese Veranstaltung gibt es beim Kulturring Diepholz im Vorverkauf (Tel. 0 54 41/61 61) und an der Abendkasse, eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn.

Artikel vom 17.11.2005