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»Musical hautnah« großartig,
fulminant und fantasievoll

Bünder Publikum feiert die fünf Interpreten frenetisch


Bünde (öse). Knistern in der Luft, Kribbeln im Bauch oder gar »Gänsehautfeeling pur«? Alles zusammen ist logisch, denn das ergibt »Musical hautnah«. Ein rhythmisches Feuerwerk mit allen Sinnen erleben, sich an schönen Stimmen berauschen und bei einer launigen Moderation die Lachmuskeln in Aktion treten lassen, all das vereinigte sich am Dienstag im Stadtgarten zu einem Genuss der Extraklasse.
Wenn die Begeisterung zum »Virus« mutiert, nun, dann will man sich gern infizieren lassen. So dachte wohl das in großer Zahl erschienene Publikum; die Musicalstars frenetisch zu feiern, war nach jeder Darbietung angesagt. Großartig, fulminant, fantasievoll - nun, es würde noch viele Superlative geben, mit denen man die fünf Interpreten versehen konnte. Alles live gesungen, mit glockenhellem oder rauchigem Timbre, mit Ausdruck, Temperament und Sensibilität, war vom Feinsten.
Doch was wäre der begabteste Star ohne klangvollen Hintergrund? Die »Musical hautnah-Band« sorgte für stimmungsvolle Nebeneffekte, Dirigent Arnim Bartetzky, der auch die Moderation übernahm, war bei spritzig-humorvollen Einlagen in seinem Element. Wer ist eigentlich Frederic Bulsara? Großes Rätselraten und spürbares Schulterzucken im Saal.
Ganz einfach: Freddy Mercury, Frontmann der Gruppe »Queen«, hieß so mit richtigem Namen. »I want to break free«, diesen Song aus dem Musical »We Will Rock You« (es handelt von der berühmten britischen Popgruppe) interpretierte Andreas Bieber mit viel Witz. Der populäre Star zahlreicher Musical-Veranstaltungen konnte dabei - und auch bei einem Medley aus »Joseph« - seine kaleidoskopisch angehauchte Stimme voll entfalten.
Eine farbenfrohe Bilderfolge nebst wunderschöner Kompositionen von Elton John verzauberte das Publikum dann bei einem Potpourri aus »König der Löwen«. »Cool« wurde es bei Melodien von Cole Porter. In der Swing-Ära »anzutanzen« gefiel Zuschauern und Interpreten gleichermaßen.
»How deep is your love«, diese melodiöse Frage stellte Kevin Weatherspoon. »Weine nicht um mich, Argentinien« - als Evita Peron besaß Maria Jane Hyde besondere Magie. »Nur für mich«, entschied Kim Sanders; der gleichnamige Song aus »Les Miserables« rührte das Publikum.
Die kraftvolle Stimme von Siegmar Tonk gab ebenfalls Anlass für viel Applaus. Ein Abschied mit »Standing Ovations«, was war mehr zu wünschen für die Stars.

Artikel vom 17.11.2005