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Europa-Express erkundet die Venus


Baikonur (dpa). Die europäische Raumfahrt steht vor einer Premiere. Ihre Planetensonde »Venus Express« soll heute Morgen um 4.33 Uhr (MEZ) vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus auf den Weg zu dem heißen Nachbarplaneten der Erde gebracht werden.
Der erste Flug der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zur Venus wird vor allem auch dazu dienen, die Atmosphäre des Planeten genauestens zu untersuchen. Die Forscher erhoffen sich davon auch Rückschlüsse auf die langfristige Klimaentwicklung auf der Erde. Der ursprünglich vor zwei Wochen geplante Start war wegen einer Verunreinigung der Sojus/Fregat-Trägerrakete verschoben worden. Die Venus gibt Forschern immer noch zahlreiche Rätsel auf. Dazu gehört die Frage, warum ein Planet, der nach seiner Größe, Masse und Zusammensetzung der Erde sehr ähnelt, sich im Laufe von etwa 4,6 Milliarden Jahren bemerkenswert unterschiedlich entwickelt hat.
Der 1,27 Tonnen schwere »Venus Express« ist in der Konstruktion dem erfolgreichen europäischen »Mars Express« durchaus ähnlich. Das Vorhaben der ESA kostet 220 Millionen Euro. Die Sonde soll im April 2006 bei dem Nachbarplaneten ankommen. 500 Tage lang wird »Venus Express« den heißesten Planeten des Sonnensystems auf seine Struktur und Dynamik hin erforschen.

Artikel vom 09.11.2005