17.11.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Per Funk in die
Sortierfächer

Uni forscht für die Deutsche Post

Paderborn (WV). Unter Leitung der Deutschen Post entwickelt ein Konsortium von Industrieunternehmen und Forschungsinstituten (Fraunhofer Institut, Universität Paderborn) eine neue sogenannte RFID-Lösung. Sie kombiniert Funketiketten mit einer wieder beschreibbaren Displaykomponente.

Diese elektronische Alternative könnte künftig in den Briefzentren die Papierlabel ersetzen, die zur Steuerung und Verfolgung der etwa 13 Millionen Briefbehälter im Einsatz sind. RFID steht für Radio Frequency Identification, dessen Herzstück ein mit einer Mini-Antenne versehener Mikrochip ist.
Die auf RFID-Etiketten abgespeicherten Daten können berührungslos ausgelesen werden. Die im Projekt zu entwickelnde Lösung stellt eine völlig neue Generation von Informationsträgern dar, die Ressourcen und Kosten einspart: Die elektronischen Etiketten können nämlich - im Gegensatz zu den Papierlabeln - immer wieder neu beschrieben werden.
Die neue Generation der Infoträger besteht aus zwei wichtigen Systemteilen. Ersteres ist eine RFID-Komponente, die sowohl die festen Behälteridentifikationsdaten als auch die veränderlichen Daten, die für die Steuerung der Behälter erforderlich sind, enthält.
Die zweite Systemeinheit bildet eine von Vossloh IT zu entwickelnde energiesparende und biegsame Displayeinheit, welche die über die RFID-Schnittstelle empfangenen Daten auch im stromlosen Zustand kontrastreich darstellen kann. Dadurch werden die auf der RFID-Komponente gespeicherten Daten ohne zusätzliche elektronische Hilfsmittel lesbar.
Diese Displaykomponente basiert auf der sogenannten »E-Ink«-Technik, die heute bereits für elektronische Bücher und große optische Anzeigesysteme eingesetzt wird. Die einmal gespeicherte und auf der Displaykomponente erkennbare Information soll ohne eigene Energieversorgung über einen längeren Zeitraum gehalten werden.
Die wissenschaftliche Leitung dieses Pilotprojektes hat das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration (Berlin/Paderborn, Abteilung Advanced System Engineering) übernommen.
Die praktische Anwendung der neuen Infoträgergeneration erfolgt später in den Briefzentren der Deutschen Post. Für dieses Forschungsprojekt stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung dem Konsortium rund 2,4 Millionen Euro zur Verfügung. Das Projekt ist im Oktober an den Start gegangen und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Artikel vom 17.11.2005