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»Wohl des Handwerks
liegt mir am Herzen«

Goldener Meisterbrief für Tischlermeister Paul Moshage


Bielefeld (jr). Hohe Auszeichnung für Tischlermeister Paul Moshage. Dem 74-jährigen Heeper verlieh jetzt die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld anlässlich seines 50-jährigen Meisterjubiläums den Goldenen Meisterbrief. Überreicht wurde die Urkunde am Samstag von Frank Wulfmeyer, dem Obermeister der Tischlerinnung Bielefeld.
Wulfmeyer hatte sich mit der Urkunde auf den Weg zum alteingesessenen Handwerksbetrieb an der Potsdamer Straße 75 gemacht, um den rüstigen Jubilar damit zu überraschen. Was dann auch voll gelang. Stolz nahm der Tischlermeister und fachgeprüfte Bestatter die hohe Auszeichnung entgegen. Eine Auszeichnung, die auch in Anerkennung hervorragender Leistungen im und für das Handwerk verliehen wurde.
Das Wohl des Handwerks und nicht zuletzt das Wohl seiner Firma habe ihm immer am Herzen gelegen, betonte Moshage, und er sei froh, dass sein Sohn, Tischlermeister Jürgen Moshage (42), das Geschäft erfolgreich weiterführe.
1989 hatte Jürgen Moshage den Heeper Familienbetrieb in vierter Generation übernommen. Und der Junior ist nach wie vor dankbar dafür, dass sein Vater ihm auch heute noch mit Rat und Tat im Geschäft zur Seite steht. Ebenfalls voll integriert im Unternehmen ist Paul Moshages zweiter Sohn Bernd (42) sowie seine beiden Schwiegertöchter Anja und Manuela. Der seit 1889 bestehende Handwerksbetrieb beschäftigt derzeit drei Gesellen und zwei Auszubildende. In all der Zeit hat die Ausbildung junger Menschen im Betrieb einen hohen Stellenwert genossen.
Heute besteht das Unternehmen Moshage aus den zwei Säulen Tischlerei und Bestattungen. Während sich Jürgen Moshage auf den Bereich Tischlerei konzentriert, ist Paul Moshages Gebiet das Bestattungsinstitut. Gerade in der Zeit, als Paul Moshage in dritter Generation von 1962 bis 1989 Chef des Hauses war, hatte er das Bestattungsgeschäft ausgeweitet. 1969 sei indes kein gutes Jahr gewesen, sagt Moshage. Damals sei die Werkstatt total ausgebrannt. Aber Paul und Inge Moshage warfen die Flinte nicht ins Korn, sondern führten gekonnt die Firma aus dieser Misere. Eine Firma, die die Bielefelder Handwerksgeschichte mitgeprägt hat und bestrebt ist, dies auch in Zukunft zu tun.

Artikel vom 07.11.2005