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Krawalle greifen auf Provinz über

Die seit mehr als einer Woche anhaltenden Krawalle im Umland von Paris haben auf die französische Provinz übergegriffen. Mehr als 500 Autos seien in der Nacht zum Freitag in Flammen aufgegangen, bilanzierte die Polizei, 200 mehr als in der Nacht zuvor. In Dijon südöstlich von Paris und bei Marseille wurden mehr als 30 Autos angezündet.
78 der zumeist jugendlichen Randalierer seien festgenommen worden, hieß es. Fünf Beamte seien durch Steinwürfe leicht verletzt worden. In einem Depot in Trappes bei Paris wurden 27 Busse durch Flammen zerstört. In Neuilly-sur-Marne nordöstlich der Hauptstadt wurde ein Polizeifahrzeug mit Schrotkugeln beschossen. Mehr als 1000 Polizeibeamte waren im Einsatz.
Polizeibeamte haben sich von dem scharfen Tonfall des Innenministers Nicolas Sarkozy distanziert, der ihrer Ansicht nach die aggressive Stimmung noch weiter angeheizt hat. »Man muss damit aufhören, die Jugendlichen weiter anzustacheln«, sagte der Sprecher der Polizeigewerkschaft, Francis Masanet, der Tageszeitung »Libération«.

Artikel vom 05.11.2005