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Stummer Telefonjoker

Oberliga: TSG recht zuversichtlich nach Mennighüffen


Bielefeld (WB/jm). Ende der 80er Jahre spielten Jörg Harke und Helmut Bußmeyer Seite an Seite beim Handball-Bundesligisten TBV Lemgo. Diese alte Bekanntschaft bescherte dem Oberliga-Trainernovizen Harke in dieser Saison einen wertvollen Informationsquell, wenn es um Tipps über den jeweiligen Gegner der TSG Altenhagen-Heepen geht. Diesmal bleibt der »Telefonjoker« stumm.
Bußmeyers VfL Mennighüffen ist am Sonntag (17 Uhr) in Löhne Gastgeber der aufstrebenden Bielefelder - ein interessantes Kräftemessen. »Ich werde den Spruch beherzigen, den Helmut mir jedes Mal gibt: Halt die Fehler gering, dann gewinnste«, schmunzelt Jörg Harke. An Selbstvertrauen mangelt es den Gästen nach 8:0 Punkten in Folge nicht. »Wir fahren nicht zum Derby, nur um gut auszusehen - wir wollen gewinnen. Es ist völlig wurscht, wie der Gegner heißt«, versichert Harke.
Wohl wissend, dass Mennighüffen als eine eminent heimstarke Mannschaft gilt. Das war in all den Jahren zuvor so, und das zeigt auch der bisherige Verlauf. Handball Lemgo (30:24), HSE Hamm (27:19) und TuS Linscheid/Heedfeld (35:29) konnten sicher distanziert werden.
Der Gips ist ab: Nach seinem Bruch der rechten Mittelhand kann, obgleich leicht gehandicapt, auch der frühere Bielefelder Guido Klöpper wieder mitwirken. Mit 24 Treffern führt er die interne Schützenliste an, gefolgt von Sven Niermeier (23) und Björn Ebert (20). Das Nachbarschaftsduell hält noch ein nettes Wiedersehen parat. Helmut Bußmeyer, Pädagoge am Bodelschwinghgymnasium, freut sich auf seinen früheren Schüler Falk von Hollen, mit dem er einst zu Bielefelder Zweitligazeiten in der Seidensticker Halle zusammenspielte.
Beim Saisonvorbereitungsturnier in Barnstorf hatten sich die Wege der beiden Vereine zuletzt gekreuzt. »Damals steckte die TSG in einer ganz desolaten Phase. Von diesem Niveau hat sich die Mannschaft weit entfernt und ist auf einem guten Weg, sich zu stabilisieren«, so Bußmeyer, Augenzeuge des gegnerischen 33:29 gegen Oberlübbe. Er ist sich zwar gewiss, dass seine Crew stark genug sei, »das irgendwie hinzukriegen«, bereitet sein Lager aber auch auf ein hartes Stück Arbeit vor. »Der Erfolg hat sich in Bielefeld eingestellt. Zu uns kommt ein junges, begeisterungsfähiges Team«, so seine Vorschusslorbeeren.

Artikel vom 05.11.2005