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Bielefelder Heizspiegel
hilft bares Geld sparen

Kosten senken und Umweltbelastung minimieren

Von Matthias Meyer zur Heyde
Bielefeld (WB). Wieviel Benzin das eigene Auto frisst, weiß jeder, den Energieverbrauch der Wohnung kennt kaum jemand. Zum Wohle des Portemonnaies können die Bürger die Wissenslücke jetzt schließen: Der Bielefelder Heizspiegel ist da. Zudem kann ein kostenloses Gutachten angefordert werden.

Es bedarf nur weniger Minuten, um den Grundstein zur Senkung der »zweiten Mietnebenkosten« zu legen - ein Blick in die Heizkostenabrechnung 2004 reicht. Dort finden sich Angaben, erstens, über den Heizenergieverbrauch des gesamten (!) Gebäudes und, zweitens, über dessen beheizbare Fläche. Wert eins geteilt durch Wert zwei ergibt den jährlichen Verbrauch in Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter.
Damit kennen Sie die Zahl, die für das Haus relevant ist, in dem Sie wohnen. Ein Vergleich mit Tabellen im Bielefelder Heizspiegel zeigt, ob der Energieverbrauch im Haus optimal, durchschnittlich, erhöht oder extrem hoch ist. Die fraglichen Tabellen - aufgeschlüsselt nach den Kategorien Öl, Erdgas und Fernwärme - sind in einem Faltblatt enthalten. Sie bekommen es jetzt bei den Koop-Partnern der Kampagne: in der Bürgerberatung (Neues Rathaus), in der Bauberatung im alten Kreishaus (August-Bebel-Straße), bei Heiztechnikfirmen, in der Verbraucherzentrale (Herforder Straße 33), beim Mieterbund (Marktstraße 5), im Haus der Technik, aber auch bei Ihrem Schornsteinfeger. Aus dem Internet lässt sich alles Wissenswerte unter www.heizspiegel.de sowie unter www.klima-sucht-schutz.de herunterladen.
Und nun der Clou: Per Gutschein (im Faltblatt) können Sie 50 Euro sparen und ein kostenloses Gutachten anfordern, das die Werte für Ihre Wohnung angibt. Dieses Gutachten dürfte den Haus- bzw. Wohnungseigentümer interessieren, denn die Nachrüstung mit moderner Heiztechnik erhöht den Wert der Immobilie.
»Bisher hat einer von vier Eigentümern reagiert, indem er Maßnahmen zur Modernisierung ergriff«, sagt Anke Rebetje von der gemeinnützigen GmbH »co2online« (Berlin), die die Kampagne »Klima sucht Schutz« durchführt. Bielefeld ist die 30. Kommune, in der ein Heizspiegel ermittelt wurde, der je nach geographischer Lage (Witterungszone) variiert - ein Freiburger muss weniger heizen als der Bielefelder und dieser weniger als ein Kieler Bürger.
Bei der Vorstellung des Heizspiegels bezifferte Baudezernent Gregor Moss gestern den Energieverbrauch der privaten Haushalte auf ein Drittel des kommunalen Gesamtvolumens. »Da tun sich große Einsparmöglichkeiten und Chancen für den aktiven Umweltschutz auf.« Trotz großer - und erfolgreicher -Ê Anstrengungen der Stadt, den Energieverbrauch zu senken, gebe es weiteren Sanierungs- und Modernisierungsbedarf, besonders in Altbauten. »Über die Vergabe von Aufträgen stärken diese Maßnahmen nicht zuletzt die heimische Wirtschaft«, fügte Moss hinzu.

Artikel vom 03.11.2005