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Glück kommt
nicht in Serie

Schwerer Stand am TV-Nachmittag

Von Carsten Rave
Hamburg (dpa). Sat1 hatte zu Beginn der laufenden Saison einen Großteil der Hoffnungen in ein neues Serienprojekt investiert: »Bis in die Spitzen« galt als Vorreiter einer neuen Serien-Generation.
Erfolg am Nachmittag bei RTL: Lisa Fitz.Foto: RTL

Doch die meisten Zuschauer ließen sich auf das Experiment nicht ein: Lediglich 2,13 Millionen Zuschauer (7,5 Prozent) wollten die ersten vier Folgen sehen. Auch mit Abendserienprojekt Nummer zwei hatte man kein Glück: »LiebesLeben« interessierte in der zweiten Folge nur 1,15 Millionen Zuschauer (6,1 Prozent).
Mit neuen Serien haben sich auch andere Sender im Herbst schwer getan. Kaum jemand rechnete beim ZDF damit, dass nach dem Quotenerfolg der ersten Telenovela, »Bianca - Wege zum Glück«, ihre Nachfolgerin »Julia« weniger Glück haben würde. Doch genau dieser Fall trat ein.
Noch etwas schlechter steht die erste ARD-Telenovela, »Sturm der Liebe«, da: Die ersten 23 Episoden interessierten 1,09 Millionen Zuschauer (11,9 Prozent) pro Sendetag. Für die ARD war es jedoch eine Verbesserung im Vergleich zur Talkshow »Fliege«. Doch auch mit anderen Neuerungen ist die ARD nicht besonders glücklich: »Abenteuer 1927 - Sommerfrische« zog im Durchschnitt 1,77 Millionen Zuschauer (7,8 Prozent) an - zu wenig, um die werbetreibende Wirtschaft auch künftig bei Laune zu halten.
Einer der Sieger im September und Oktober heißt RTL. Der Sender hatte in den vergangenen zwei Jahren seine Führungsposition beim Gesamtpublikum abgeben müssen. Auch der Abstand zu Sat1 bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren war geschrumpft. Durch eine Neuordnung erreichte RTL schon eine Verbesserung. Die neue Serie »Die Gerichtsmedizinerin« mit Lisa Fitz zog immerhin 4,28 Millionen Zuschauer (13,9 Prozent) im Durchschnitt an. »RTL Comedy Nacht« steckt indes noch in den Kinderschuhen.
Glück mit Lizenzproduktionen hat Vox. Die Neueinführung »CSI: New York« sahen bislang 3,19 Millionen Zuschauer (10,1 Prozent) pro Ausgabe. ProSieben kämpft mit rückläufigen Serienquoten - zum Beispiel bei »Lost« - und hatte jüngst auch Pech mit eigenproduzierten Filmen.

Artikel vom 03.11.2005