31.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Familientour
zur Fernwärme

Stadtwerke baten zur Besichtigung

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Auf ihre Fernwärme lassen die Bielefelder nichts kommen. Das haben 85 Teilnehmer an der großen Besichtigungstour der Stadtwerke am Wochenende nachdrücklich unter Beweis gestellt.

Warme Herbstsonne lockte sie nicht zum Wandern, sondern ins imposante Heizwerk nebenan. Samstag gegen 14 Uhr liegt Spannung in der Luft. Drinnen rauschen Turbinen, dröhnen Ventilatoren. Gesehen haben das Heizwerk an der Uni fast alle Bielefelder schon, drin war kaum jemand. Dazu ist jetzt Gelegenheit. Spartenleiter Dr. Ingo Kröpke begrüßt die Gäste, junge Familien, Senioren, einzelne Damen und Herren. Genau 50 wird die Fernwärme in Bielefeld in diesem Jahr, Grund genug zu einer ausgiebigen Informationsrunde. Das wichtige Standbein der Wärmeversorgung verfügt insbesondere in der Citylage über Abnehmer. Eine Erweiterung Richtung Brackwede, unterstreicht Kröpke, werde es wohl nicht geben. Zu teuer.
Am Netz mit 169 Kilometern sind City und dichte Außenbezirke wie Sieker, Baumheide und Universität flächendeckend. Die Energie stammt aus dem großen Kraftwerk an der Schildescher Straße, wo aus dem Dampf zunächst per Turbine Strom produziert und anschließend ganz nebenbei das Fernheizwasser aufgeheizt wird. Ist doch besser, als es ungenutzt durch Kühltürme an die Umwelt abzugeben, findet Kröpke und erinnert an die Entstehung der Fernwärmeidee.
Das große Kraftwerk besuchten die Gäste ebenso wie das zusätzliche Heizwerk für kalte Wintertage, das an der Universität betrieben wird. Zum Abschluss verschaffte sich die illustre Runde Einblick im Ishara. Das Bad im Bahnhofsviertel ist ein klassischer Großabnehmer. Deshalb fuhr maneigens mit einem Sonderbus zum Bad, um sich die große Übergabestation anzuschauen.
Für Marlin (10) und Finja (6) war schon der Blick ins Pumpenhaus an der Uni sehr beeindruckend. Zusammen mit Lars (7) und Papa Michael Krumtünger war man am Samstag auf Exkursion: »Wir wohnen in der City, haben selbst Fernwärme.« Die Idee zur technischen Entdeckungsreise hatte der Verlagsdisponent: »Ist etwas anderes als Tierpark oder Wald.«
Die Frage des Interesses war bei Familie Bräkling schon vorher geklärt gewesen. Mutter Roma und Vater Hans-Martin hatten von der Exkursion in der Zeitung gelesen. Die größte Neugierde hatten die Söhne Felix (11) und Christoph (7). Die zwei Jöllenbecker haben ein Faible für Physik. Und davon gab es an diesem erlebnisreichen Nachmittag jede Menge hautnah.

Artikel vom 31.10.2005