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Die Bildung kostet und bringt Geld

SPD betont Forschung


Von Reinhard Brockmann
Berlin (WB). Gerade weil die Groß-Koalitionäre nur noch vom Sparen reden, reklamieren die SPD-Netzwerker mehr Aufmerksamkeit sowie Geld für Forschung und Bildung.
»Bilden, Qualifizieren, Forschen, Entwickeln« ist ein Positionspapier überschrieben, das die Paderborner SPD-Abgeordnete Ute Berg und Kollege Thomas Oppermann den Verhandlern gestern mit auf den Weg gaben. Der Anteil der Jugendlichen ohne Schulabschluss und Ausbildung müsse bis 2010 halbiert werden, damit Wohlstand und Facharbeitermangel erhalten werden könne, heißt es. Die Erwerbslosigkeit von Nichtqualifizierten habe sich in 30 Jahren vervierfacht, deshalb soll genau hier angesetzt werden.
Forschung und Lehre an den Hochschulen brauchten mehr öffentliche und private Mittel, schreiben Berg und Oppermann. Sie erinnern die Koalitionäre auch an das »Lissabon-Ziel«, wonach bis 2010 drei Prozent der Wirtschaftsleistung in Forschung und Entwicklung gehen sollen. Das kostet jährlich 1,2 Milliarden Euro mehr. Im Gegenzug gäbe es 20 000 neue Wissenschaftler-Stellen. Vision: Deutschland wieder wie vor 1933 zum Mekka der weltbesten Wissenschaftler zu machen. Plädiert wird für Planungssicherheit, einen höheren Frauenanteil, Spitzenleistungen und für den Erhalt von nur scheinbar orchideenhaften Fächern wie Ägyptologie, Arabistik und Sinologie.

Artikel vom 28.10.2005