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Begegnungen
von Menschen
und Nationen

Festabend zum Jubiläum Nahariyas

Von Christina Ritzau (Text)
und Hans-Werner Büscher (Foto)
Heepen (WB). Die Partnerschaft zwischen der israelischen Stadt Nahariya und Bielefeld besteht seit 25 Jahren. Doch das ist nicht das einzige Jubiläum in diesem Jahr: Zur Feier der 70-jährigen Existenz Nahariyas fand am Dienstag eine Festveranstaltung im Gymnasium Heepen statt.

Das Gymnasium hat eine besondere Verbindung zu Nahariya: Seit 25 Jahren besteht mit der Amal-Schule »Itzhak Rabin« in der Bielefelder Partnerstadt ein Austausch. Begleitet wird das Projekt von dem Bild eines Wasserturms. Dieser habe in Israel eine hohe Bedeutung, erklärt Beate Suermann, Oberstudiendirektorin des Heeper Gymnasiums, in ihrer Eröffnungsrede. Bei dem Schüleraustausch soll der Wasserturm lebendige Beziehungen zwischen Menschen beider Städte symbolisieren.
Auch Oberbürgermeister Eberhard David lobte den intensiven Kontakt und das besondere Engagement des Gymnasiums und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. »Dank der Begegnungen von Mensch zu Mensch kommen sich die beiden Nationen näher.« Trotzdem könne die Geschichte nicht ungeschehen gemacht werden. Man könne das deutsch-israelische Verhältnis mit einer Wunde vergleichen, die zwar verheilt ist, deren Narbe aber dennoch überaus empfindlich bleibt, sagte David. Trotz allen Lobes wurde jedoch deutlich, dass David sich vom Rat in Nahariya teilweise mehr Unterstützung erhofft hatte. So wäre doch die Anwesenheit einer Delegation des Rates Nahariya bei den Festtagen in Bielefeld wünschenswert gewesen. Die Stadtverwaltung schrieb einen Brief, in dem sie sich für die Abwesenheit einer Delegation entschuldigte. Doch auch Andreas Meyer, Vertreter der Stadt Nahariya, betrachtete diese Geste nicht als Ersatz für die fehlende persönliche Anwesenheit.
Gegen Ende der Festveranstaltung ergriff Dr. Klaus Kreppel das Wort. Er hat mittlerweile drei Bücher über Nahariya geschrieben. Kreppel äußerte sich zu dem Schulproblem in der Bielefelder Partnerstadt, zu einem der Themen also, zu dem sich auch die Schüler des Gymnasiums im Rahmen einer Projektarbeit Gedanken gemacht hatten. »Das Projekt hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Es gehört zur deutschen Geschichte dazu«, fand die 18-jährige Rebecca Schlingmann, Schülerin der 12. Jahrgangs.
Die Festveranstaltung wurde vom Chor und Orchester des Heeper Gymnasiums unter der Leitung von Andrea Fehling musikalisch begleitet. Die Schüler präsentierten stimmungsvolle Lieder wie »Lo Yisa Goy« - der Titel bedeutet soviel wie »Es wird kein Volk mehr gegen ein anderes das Schwert erheben.« Ein friedliches Zusammenleben der Menschen - das ist das Ziel der Partnerschaft.

Artikel vom 27.10.2005