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Posaunen gratulieren zum 95.

»Wünsche werden wahr«: Posaunenchor spielt für Frieda Wiebesiek

Von Jürgen Gebhard (Text und Foto)
Vlotho-Uffeln (VZ). »Das ist wirklich eine große Überraschung. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet«, freute sich Frieda Wiebesiek. Zum 95. Geburtstag der Seniorin aus Uffeln gab gestern Abend der Posaunenchor ihrer Kirchengemeinde ein Ständchen.

Angelika Schmidt-Jürgensmeier und Andreas Wiebesiek, der ältesten Enkelsohn der Jubilarin, hatten im Frühjahr bei der Aktion »Wünsche werden wahr« dieser Zeitung mitgemacht. Ihr Herzenswunsch überzeugte die Jury: »Zum 95. Geburtstag von Frieda Wiebesiek in Uffeln soll am 24. Oktober ein Posaunenchor spielen.«
Als Frieda Wiebesiek gestern Abend im Landgasthaus Pieper auf dem Buhn gerade die Gratulationen ihrer zahlreichen Geburtstagsgäste entgegen genommen hatte, zogen plötzlich zwölf Mitglieder des Posaunenchores Holtrup-Uffeln in den Saal ein. Unter der Leitung von Friedel Kühne spielten sie einige bekannte Choräle. Mit »Du, meine Seele singe« eröffneten die Kirchenmusiker das kleine Konzert Frieda Wiebesiek war gerührt: »So schön hatte ich mir meinen Geburtstag wirklich nicht vorgestellt.«
Mit ihren 95 Jahren ist die Uffelnerin noch ausgesprochen vital und unternehmungslustig: Sie gehört der Frauenhilfe ihrer Gemeide an und fehlt auch nicht bei den Veranstaltungen der Senioren-Interessengemeinschaft: Erst vor ein paar Tagen besuchte sie mit dieser Gruppe eine Modenschau und hat sich eine schicke neue Jacke gekauft.
Frieda Wiebesiek stammt aus Dützen und heiratete 1939 in Uffeln Fritz Wiebesiek, der schon vier Jahre später im Krieg fiel. »Sie hat nie wieder geheiratet und hat sich für mich aufgeopfert. Sie hat mich treu durch den Krieg und die schweren Jahre danach gebracht«, blickte Sohn Gerhard Wiebesiek gestern in Dankbarkeit zurück.
Die Jubilarin hat im Haus Ringstraße 11 ihre eigene Wohnung und regelt noch viele Dinge des täglichen Lebens alleine. Unterstützt wird sie von ihrem Sohn, der auch in dem Haus wohnt: »Meine Mutter ist recht fit, sie macht immer noch ihr Frühstück und ihr Abendessen selber und braucht keinen Pflegedienst«, freut er sich. Und weil Frieda Wiebesiek noch gut zu Fuß ist, verzichtet sie sogar darauf, sich zu den Seniorentreffen im Gemeindehaus mit dem Auto bringen zu lassen.
Der 95. Geburtstag wurde gestern ganz groß gefeiert: Zu den Gästen am Vormittag zählten unter anderem Pastor Henrik Rethemeier und einige Damen der Frauenhilfe. Am Abend feierten im Landgasthaus Pieper dann Freunde, Bekannte, Verwandte und natürlich die Mitglieder der Familie, zu der unter anderem Sohn Gerhard, die Enkelkinder Andreas und Rüdiger sowie die beiden Urenkel Ann-Kathrin und Philipp zählen. Und auch der Pastor ließ es sich nicht nehmen, gemeinsam mit dem Posaunenchor noch einmal zum Gratulieren vorbeizuschauen.

Artikel vom 25.10.2005