25.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Prachthahn holt das erste Blaue Band

Höchste Auszeichnung für Vlothoer

Von Angelika Krückemeier
Vlotho (VZ). Mit dem Blauen Band ist Karl Hermann Stemmer von der Deutschen Junggeflügelschau zurückgekehrt. »Es ist das Höchste, was man in Deutschland erreichen kann«, sagt der 69-jährige Vlothoer stolz. Die »Goldmedaille« der Geflügelzucht.

Seinem rebhuhnfarbig gebänderten Cochin-Hahn (so die Fachbezeichnung) hatte Karl Hermann Stemmer eine Menge zugetraut. Aber dass er gleich das Blaue Band holen würde, die Auszeichnung, von der die meisten Züchter ein Leben lang nur träumen können, hat ihn dann doch überrascht. »Denn«, sagt er, »das hat es in der über hundertjährigen Geschichte unseres Vlothoer Vereins noch nie gegeben.«
Sechzig Zentimeter groß, an die sieben Pfund schwer und mit wunderschönem Federkleid ausgestattet, ist der Hahn aus dem Stemmer-Stall ein wahrer Prachtkerl. Die Preisrichter der Deutschen Junggeflügelschau, bei der am Wochenende in den Messehallen Hannover mehr als 20 000 Hühner, Enten, Gänse und Puten präsentiert wurden, hatten auch aus züchterischer Sicht nichts auszusetzen. Farbe, Größe, Form und Haltung - alles stimmte. Das war die Note »Vorzüglich« und die »Goldmedaille«.
Karl Hermann Stemmer, seit 51 Jahren im örtlichen Geflügelzuchtverein und davon 35 Jahre Vorsitzender beziehungsweise Vize-Vorsitzender, ist ein vielfach ausgezeichneter »Züchter mit Leib und Seele«. In seinem Stall am Amtshausberg leben viele gefiederte »Schönheiten«.
Auch den jetzt neun Monate alten Prachthahn hat er selbst gezüchtet. »Mir war von Anfang an klar, dass aus dem mal etwas werden würde«, sagt der Vlothoer.
Noch während der Ausstellung wurden ihm die ersten attraktiven Kaufangebote unterbreitet. Verkauf aber ist für den Besitzer des nun hochdekorierten Hahns kein Thema. »Von dem trenne ich mich nicht«, sagt der 69-Jährige kategorisch. Der bis auf die Füße gefiederte Träger des Blauen Bandes wird in den kommenden fünf Jahren selbst für die Zucht eingesetzt, wobei er fünf Jung- und drei Althennen beglücken darf.

Artikel vom 25.10.2005