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Zukunft weisend für
die Kirchenbaukunst

Vortrag über Bedeutung der Münsterkirche

Herford (HK). Die Münsterkirche zählt zu den bedeutendsten spätromanischen Hallenkirchen Westfalens. Zusammen mit dem Paderborner Dom erwies sich ihr Bautypus in der Kirchenbaukunst Norddeutschlands im 13. Jahrhundert als Zukunft weisend. Über die Bedeutung des Sakralbaus spricht Dr. Ralf Dorn auf Einladung des Herforder Vereins für Geschichte am Donnerstag, 3. November, um 19 Uhr im Daniel-Pöppelmann-Haus.

»Entdeckungen und Wiederaufdeckungen - baugeschichtliche Betrachtungen zur Herforder Münsterkirche« ist der dritte Vortrag in der Veranstaltungsreihe des Vereins überschrieben.
Bauherrin der Münsterkirche war Gertrud II., Edelherrin zur Lippe. Sie war Tochter Bernhards II. zur Lippe, dem berühmten lippischen Edelherrn, Kampfgefährte Heinrichs des Löwen und Gründer der Städte Lippstadt und Lemgo. Die in ihrer Gesamterscheinung geschlossen wirkende Münsterkirche erweist sich bei näherer Betrachtung als eine komplexe Struktur unterschiedlicher Bauabschnitte und -phasen. Hinzu kommt, dass die Kirche im Laufe der Jahrhunderte einige Umbaumaßnahmen über sich ergehen lassen musste. Der Lettner, genutzt als Lesebühne und Chorschranke, und viele Altäre wurden entfernt. Auch die zugehörigen Klausur- und Wirtschaftsgebäude wurden im Laufe der Zeit abgerissen. Einige dieser Ein- und Anbauten hinterließen ihre Spuren und erzählen von der reichen Baugeschichte dieser ehemaligen Damenstiftskirche.
Der Referent, Dr. Ralf Dorn (Jahrgang 1968), hat in diesem Jahr an der TU Berlin im Fach Kunstgeschichte zum Thema »Die ehemalige Damenstiftskirche St. Marien und Pusinna in Herford« promoviert. Zur Zeit unterrichtet er Kunstgeschichte an der Universität Trier, unter anderem mit dem Schwerpunkt Kunst und Architektur mittelalterlicher Frauenklöster und -stifte.
Der Eintritt zum Vortrag im Daniel Pöppelmann-Haus, Deichtorwall 2, ist frei.

Artikel vom 25.10.2005