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4 000 Besucher bei Lebenshilfe

»Tag der offenen Tür« spiegelt enge Verbundenheit der Lübbecker wider

Von Erwin Eisfeld
Lübbecke (WB). Die Lebenshilfe als wichtiger sozialer und wirtschaftlicher Faktor ist aus Lübbecke nicht mehr wegzudenken. Dies spiegelt die enorme Besucherzahl von 4 000 Menschen wider, die sich beim »Tag der offenen Tür« ein Bild über die Lübbecker Werkstätten, die Produktpalette und die Lebenshilfe im Allgemeinen gemacht haben.

Geschäftsführer Bernd Wlotkowski, Vorstandsvorsitzender Horst Bohlmann und Aufsichtsratvorsitzender Reinhard Spanier zogen gestern ein positives Fazit der Großveranstaltung am Osterbruch in Lübbecke. Wlotkowski: »Die Besucherzahl hat zwar die des letzten Tages der offenen Tür im Jahr 2003 nicht übertroffen, der Umsatz war aber ebenso gut.« Und das ist wichtig für die Lebenshilfe: Der Erlös der Veranstaltung soll für die Gestaltung der Außenanlagen verwendet werden - und da ist jeder Euro willkommen.
Beim Tag der offenen Tür haben die Lübbecker Werkstätten, die in allen fünf Zweigwerkstätten des Lübbecker Landes und in Bünde zusammen 760 Menschen beschäftigen, sämtliche Facetten ihrer Produktivität demonstriert. So nutzten auch zahlreiche Firmen aus der Region das Angebot, sich am Osterbruch zu präsentieren. Denn gerade die heimische Wirtschaft ist ein Stützpfeiler der wirtschaftlichen Grundlage der Lebenshilfe. Für zahlreiche Unternehmen erledigen die behinderten Menschen in handwerklich hochwertiger Qualität Auftragsarbeiten. »Nach zwei schwierigen Jahren sind wir wieder mit dem Ertrag zufrieden«, beurteilt Geschäftsführer Wlotkowski die aktuelle Situation. Denn: »Einen Lebenshilfe-Bonus gibt es schon lange nicht mehr«, stellt Reinhard Spanier klar. Der Markt sei hart umkämpft, so Horst Bohlmann: »Preis, Qualität und Termin müssen passen - wir befinden uns auf gleicher Augenhöhe mit den Mitbewerbern.« Vor diesem Hintergrund seien auch die großen Investitionen der Lebenshilfe in den zurückliegenden Jahren zu sehen. »Bei uns gibt es keinen Stillstand«, sagt Spanier unter Hinweis auf die sechste Werkstatt, die zurzeit in Kirchlengern entsteht und noch vor Weihnachten fertig sein soll. Bis zum Jahr 2010 sollen 900 Menschen beschäftigt werden.
Es waren aber nicht nur die Werkstätten, die sich der breiten Öffentlichkeit vorgestellt haben, sämtliche Bereiche der Lebenshilfe waren an diesem Tag im Großeinsatz - vom Familienentlastenden Dienst bis zur Beratungsstelle für Ambulant Betreutes Wohnen. Als besondere Gäste wurden zudem Vertreter der Elster-Werkstatt Herzberg (Brandenburg) begrüßt, mit der die Lübbecker Werkstätten eine mittlerweile 15-jährige Zusammenarbeit verbindet. In der dortigen Werkstatt für behinderte Menschen entsteht in handwerklicher Qualitätsarbeit wunderschönes Holzspielzeug.
Wie fest die Lebenshilfe in Lübbecke und der Region verankert ist, davon zeugt auch die große Hilfsbereitschaft von Vereinen, Organisationen und Institutionen. So hat das Rote Kreuz für die Veranstaltung den Sanitätsdienst übernommen, das Technische Hilfswerk hat die Sperrung von Zufahrtsstraßen zum Werkstattgelände überwacht. Und auf dem »Festgelände« war für jede Menge Unterhaltung und Kurzweil gesorgt - von Blasmusik bis zu Hundevorführungen. Und das leibliche Wohl kam an Imbissständen, im Haxenzelt und bei Kaffee und Kuchen von den Lübbecker Landfrauen auch nicht zu kurz.

Artikel vom 25.10.2005