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Parforcehörner im Münster

Spenger Bläserensemble hält die Tradition lebendig


Herford/Spenge (rkl). Eine Premiere erleben die Besucher des Herforder Münsters am Sonntag, 13. November, wenn dort von 17 Uhr an die Parforcehornbläser Spenge erstmals die Hubertusmesse blasen. Das Ensemble gestaltet seit vielen Jahren in der Zeit rund um den Hubertustag am 3. November, Gottesdienste im Kreis Herford, in Bielefeld und Umgebung mit seiner traditionellen Bläsermusik. Hubertus gilt als Schutzpatron der Jäger.
Gespielt wird auf Naturhörnern in Es, die keinerlei Ventile oder anderer Hilfsmittel haben. Die Tonbildung erfolgt nur durch Veränderung der Stellung und des Andruckes der Lippen. Die Spenger Gruppe besteht aus elf Bläserinnen und Bläsern, was die Aufteilung der meist vierstimmigen Stücke sehr erleichtert.
Der eigenwillige Klang der großen Parforce-Hörner kommt in der Münsterkirche bestens zur Geltung, sind sich die Bläser sicher. Die evangelische Kirchengemeinde Herford-Mitte lädt alle Interessierten zur Hubertusmesse ein.
Historisch gesehen erreichte das Parforcehornblasen seinen Höhepunkt vom 16. bis 18. Jahrhundert. Aus alten Jagdfanfaren, Chorälen und Parforcesignalen ist so die Hubertusmesse entstanden. Jeweils am Hubertustag, zu feierlichen Anlässen und zum Jagdaufbruch, wurde eine stille Messe gehalten und von den Bläsern musikalisch umrahmt, um den Schutz des heiligen Hubertus für die nicht ungefährliche Jagd zu erbitten. Der Hörnerklang sollte auch den Dank an die Schöpfung ausdrücken. Im Münster erklingt die Bearbeitung für die evangelisch-lutherische Liturgie nach Reinhold Stief. Die Spenger pflegen diese Tradition seit 1993.

Artikel vom 25.10.2005