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SCV-Schock: »Saison-Star« fällt aus

Überflieger Mariusz Rogowski zog sich gegen Lippstadt doppelten Bänderriss zu

Verl (mapu). Als Mario Ermisch gestern Abend um 17.30 Uhr das Trainingsgelände an der Poststraße betrat, erwartete ihn bereits die große Hiobsbotschaft: Die Verletzung von Mariusz Rogowski vom Vortag hatte sich nach einem Arztbesuch zum Entsetzen des SCV-Trainers als doppelter Bänderriss herausgestellt! »Das ist ganz bitter. Er hat bislang überragend gespielt.«

Ausgerechnet in der Woche vorm großen »Super-Showdown« beim Spitzenreiter Borussia Dortmund II verliert der Coach damit seinen zuverlässigsten Mann. »Rogo«, der mit Abstand dienstälteste SCV-Recke, hatte als maßgeschneiderter linker Außenverteidiger unter Mario Ermisch die Halbserie seines Lebens gespielt und avancierte bisher zum heimlichen »Saison-Star«. Der unauffällig solide kickende Pole hatte elf Meisterschaftspartien am Stück über 90 Minuten durchgespielt und sich mit einer beeindruckend niedrigen Fehlerquote die gleichen Zuschauer-Sympathien wie beispielsweise der weitaus spektakulärere Soner Dayangan verdient.
Rogowski war am Sonntag gegen den SV Lippstadt (5:0) bereits in der ersten Minute umgeknickt. Obwohl er noch bis zu seiner Auswechslung in der 25. Minute auf die Zähne biss, könnte vielleicht sogar die komplette Hinserie für »Rogo« gelaufen sein. Im Spitzenspiel gegen Dortmund wird er jedenfalls definitiv fehlen. »Ich habe mich nach dieser bislang so gut verlaufenen Saison sehr auf den BVB gefreut. Hoffentlich muss ich jetzt nicht passen«, schwante dem Pechvogel schon am Sonntag unmittelbar nach Abpfiff nichts Gutes. Jetzt ist die Hoffnung auf einen Einsatz endgültig gestorben.
Trainer Mario Ermisch verschließt trotz allem Bedauern die Tränendrüse und versucht, auf der Suche nach Alternativen nach vorne zu blicken: »Wir haben einen breiten Kader und müssen einfach in der Lage sein, in solchen Situationen einigermaßen umzustrukturieren. Dann muss eben ein anderer ran.« Giovanni Taverna, der für Rogowski eingewechselt wurde und 75. Minuten lang gegen Lippstadt einen ordentlichen Vertreter inklusive Torvorbereitung zum 5:0 abgab, dürfte nun der Nutznießer dieses Unfalls sein. »Taverna kann viele Positionen spielen, warum nicht auch die von Mariusz. Wir werden einen Ersatz finden«, ist Ermisch sicher. Das gelte ebenfalls für die ausfallenden Nguindjell, Burger, Rakic sowie den angeschlagenen Schiller. Natürlich sei es ärgerlich, dass sich die Personallage ausgerechnet vorm Duell beim BVB verschlechtert hat. »Aber da müssen wir jetzt einfach durch«, lässt sich Ermisch nicht erweichen.

Artikel vom 25.10.2005