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Moby Dick
mit Publikum

Kultfiguren wie der griechische Inhaber der »Grillstube Saloniki« durften natürlich nicht fehlen.

»Onkel Fisch« auf der Bühne

Bünde (eic). Sie sind die Samurai des Spaßes, sie leben streng nach dem Ehrenkodex des Reibekuchens - immer heiß, nicht zu flach - und sie haben mehr als nur einen Schlag Apfelmus zu viel im Hirn. Adrian Engels und Markus Riedinger alias »Onkel Fisch« mischten am Samstagabend die Bühne des Universums auf.

Seit mehr als vier Jahren sind sie nahezu täglich auf dem bekannten Radiosender »EinsLive« zu hören, gehören dort mit ihrem bunten Comedy-Programm quasi zum Inventar.
Einige dieser illustren Gestalten hatten die beiden Komiker auch auf ihre Reise nach Bünde mitgebracht. Gerade Kultfiguren wie »Sataan», die Mutter der misslungenen Apokalypse, oder der »junge Zivi von nebenan» durften in ihrem Programm nicht fehlen. Doch auch die Herren der berühmtesten »Gyroswiederaufbereitungsanlage« Deutschlands, der »Grillstube Saloniki«, waren mit von der Partie, warfen sich in gewohnt bitterböser Manier Sprüche und markige Beschimpfungen an den Kopf.
Doch das Publikum des Universums erwarteten auch neue Gags und Anekdoten. Schließlich be-steht »Onkel Fisch« aus mehr als nur ihrem eigenen Radioprogramm. Ihre Fähigkeiten als Animateure bewiesen die beiden in ihrer Darbietung von »Moby Dick« in der Bearbeitung für zwei Darsteller und Publikum. Anfangs taten sich die Bünder noch schwer, eine überzeugende Tonkulisse von Regen und Sturm zu erzeugen, nach ein wenig Übung saß aber auch dieser Part und das Schauspiel um den fanatischen Kapitän und seinen schwachköpfigen Assistenten konnte beginnen.
Doch woher haben Adrian Engels und Markus Riedinger die Ideen für ihre Show? »Für eine gute Pointe würden wir unsere Mütter verkaufen.« Dumm nur, dass das bereits geschehen ist, als sie das letzte Mal Kleingeld brauchten. Die Lösung: Ghostwriter. »Comedy in Deutschland ist zu teuer, deshalb lassen wir unsere Witze jetzt in China schreiben. Und was diesen Kindern dort so einfällt - spitze.«
Probleme machte an diesem Abend nur die Technik. Mikrofonaussetzer, Lichtausfall und ähnliche kleinere Pannen wurden von den beiden Profis jedoch geschickt überspielt. Eines konnten sie sich jedoch nicht verkneifen: »Wir laden nachher alle ein - zum Technikersteinigen nach der Show.«
Ganz so weit kam es dann aber doch nicht, die beiden Samurai ließen Gnade vor Recht ergehen und lösten ihre Probleme lieber mit etwas Voodoo - eine kurze Beschwörung später und auch das Mikro tat wieder seinen Dienst.
Von ihrem Publikum verabschiedeten sich »Onkel Fisch« schließlich - ihre hervorragenden Japanischkenntnisse beweisend - mit einem herzlichen »Honda, Honda, Honda«.

Artikel vom 25.10.2005