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Positive Lebenseinstellung
auch in tiefster Armut

Missionarin Katharina Wolf erzählt vom Tschad


Sieker (ik.) Seit fast drei Jahren lebt Katharina Wolf nun schon in einem völlig fremden Land, mit einer fremden Kultur und fremden Bräuchen: Sie arbeitet als Sprachforscherin und Missionarin im Tschad. Jetzt ist sie für einige Zeit zurück in Bielefeld, um von ihrer Arbeit zu erzählen. Gerade hat Katharina Wolf einen Vortrag in der Paulus-Gemeinde gehalten.
»Ich lebe in der Hauptstadt Ndjaména, von dort aus bereise ich die verschiedenen Regionen«, erzählt die gelernte Volkswirtin. Ihre letzte Reise ging zu den Mimi und Amdang in den Nordosten des Landes. Dort erforschte Katharina Wolf die verschiedenen Dialekte dieser Volksgruppe. »Eine spannende Arbeit«, findet sie.
So wie Katharina Wolf sind weltweit 5500 Mitarbeiter für die Organisationen »Wycliff« und »SIL International« in über 1000 Projekten tätig. Sie arbeiten als Sprachforscher, Pädagogen und Übersetzer. Darüber hinaus bemühen sich die Mitarbeiter um eine enge Kooperation mit den einheimischen Kirchen und Bibelgesellschaften. Auch die Paulusgemeinde arbeitet mit diesen Organisationen zusammen; außer dem Tschad unterstützt sie in Afrika auch Kenia, Ruanda und Malawi.
Katharina Wolf wird noch bis Januar 2006 in Deutschland bleiben und dann zurück in den Tschad gehen. Sie hat das fremde Land inzwischen in ihr Herz geschlossen: »Es ist schön zu sehen, dass die Menschen in diesem zutiefst armen Land trotzdem große Lebenslust ausstrahlen. Auch wenn sie nicht wissen, wie es weitergehen soll, finden sie immer einen guten Weg«, lobt die engagierte junge Frau. »Ein bisschen wünsche ich mir diese Einstellung auch für Deutschland.«

Artikel vom 27.10.2005