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Herforder feiern »Halloween«

Innenstadt steht im Zeichen der Kürbisse

Von Curd Paetzke
Herford (HK). Die Bäckerei Hensel setzt auf bissige Monsterzähne aus Quarkteig und auf »Screamer«-Gebäck mit hohem Schockfaktor aus Butter-Nuss-Mürbeteig. Der Marktkauf preist indes die »Halloween- Brühwurstpastete Billy« an und legt »Geisterstunden-Steaks in pikanter Würzsauce« auf. Keine Frage: In Herford geht's in diesen Tagen wieder gruselig zu.

Ein Blick in den Kalender zeigt, warum: Das Treiben zu Halloween erlebt Ende des Monats Oktober seinen Höhepunkt. Allerorten werden finstere Partys gefeiert und es wird allerlei Schabernack getrieben. Die Stadt Herford bildet da natürlich keine Ausnahme - hier ist Halloween seit Jahren nicht nur zu einem Begriff, sondern auch zu einem Spaß für Alt und Jung geworden. So kündigt der »Go Parc« für kommenden Freitag und Samstag »Die Nächte der Kürbisgeister« an. Prominenteste Besucher dabei: die Filmfiguren Frankenstein, Dracula, Freddy Krüger und Hannibal Lector. Zudem werden Halloween-Cocktails vom Kaliber »Bloody Mary«, »Lady Killer« und »Black Devil« serviert. Wer in passender (Ver)Kleidung erscheint und sich in dem Tanztempel ins Kürbis-Getümmel stürzt, kann sich auf Überraschungen gefasst machen. Doch zunächst muss im »Go Parc« erst einmal der »Tunnel des Schreckens« lebend durchschritten werden. Ganz im Zeichen der ausgehöhlten Kürbisses steht die komplette Herforder Innenstadt am Samstag, 29. und Sonntag, 30. Oktober. Der Obsthof Otte präsentiert auf dem Alten Markt Kürbisse nicht nur in Hülle und Fülle, sondern auch in verschiedenen Variationen. Fruchtiges erzeugt eine Apfelsaftpresse, die die Kinder ausprobieren dürfen. Die amerikanische und damit gruseligste Variante des Halloween-Festes nutzt das Herforder Deutsche Rote Kreuz: In der City kann der Nachwuchs schaurige Kostüme basteln, Fratzen in Kürbisköpfe stechen und sich ein stilechtes aber abwaschbares Halloween-Tattoo sprühen lassen. Das Spielmobil des DRK steht am Samstag auf dem Linnenbauerplatz und am Sonntag auf dem Neuen Markt. Auf dem Gänsemarkt braut sich der Nachwuchs ein stilechtes Kürbissüppchen und schneidert das passende Outfit.
Der Halloween-Brauch stammt ursprünglich aus dem keltischen Raum: In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November verabschiedeten sich die Druiden mit einem Spuk-Fest vom Sommer. Gut eintausend Jahre ist es her, dass irische Einwanderer diese Tradition mit in die Vereinigten Staaten trugen, von wo aus sie vor 15 Jahren quasi zurück über den Großen Teich schwappte.
Die Welle der Begeisterung hält seither an. Das dokumentiert in der Bäckerei Hensel beispielsweise der Verkauf von »Halloween-Berlinern« oder der »Druiden-Brötchen«: Die gehen in der Tat weg wie die berühmten warme Semmeln.

Artikel vom 25.10.2005