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Wohlstand braucht Bildung

Fachtagung über berufliche Herausforderungen

Von Dietmar Kemper
Bielefeld (WB). Wenn Deutschland wettbewerbsfähig bleiben wolle, müssten »mehr Menschen so hoch wie möglich qualifiziert werden«. Das hat Manfred Kremer gestern in Bielefeld angemahnt.

Der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung eröffnete mit seinem Vortrag die Fachtagung des Bielefelder W. Bertelsmann Verlags »Perspektiven Berufsbildung«. Zwei Tage lang diskutieren Beschäftigte dieses Berufszweiges mit Experten die Herausforderungen an die berufliche Bildung vor dem Hintergrund, dass Deutschland hinter die meisten OECD-Länder zurückgefallen ist. In Workshops informierten sich die Teilnehmer über Wissensmanagement, regionale Netzwerke, Berufsvorbereitung sowie die Entwicklung von Kompetenzen im Beruf und Leben.
Es wachse die Erkenntnis, dass Wohlstand von der Bildung abhänge, betonte der Geschäftsführer des ausrichtenden Verlages, Wilhelm Arndt Bertelsmann. Neue Ideen und Strukturen seien wichtiger als Geld. Neue Strukturen hat das Berufsbildungsgesetz bekommen, das Ende vorigen Jahres von Bundestag und Bundesrat verabschiedet wurde. Dadurch seien die Qualität der Berufsausbildung gesichert, die Prüfungsordnung modernisiert und die Forschung über Berufsfelder verstärkt worden, sagte Manfred Kremer vom Bundesinstitut für Berufsbildung. Das Gesetz schreibe erstmals die Anerkennung von im Ausland absolvierten Ausbildungsabschnitten (bis zu neun Monate) verpflichtend fest und betone den Wert der Ausbildung in Berufsfachschulen. Kremer: »Indem die Absolventen zu Prüfungen bei den Kammern zugelassen werden, entstehen aus vermeintlichen Warteschleifen verwertbare Abschlüsse.«
Der mit 2000 Euro dotierte »Hermann-Schmidt-Preis« wurde gestern abend dem »RegionalVerbund für Ausbildung« (RVA) in Wolfsburg für die Unterstützung sozial benachteiligter Jugendlicher zuerkannt. Verliehen wird der Preis vom Verein »Innovative Berufsbildung« in Bonn.

Artikel vom 13.10.2005