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Neue Form der »Milieukomödie«

Der Münchener Filmregisseur Klaus Lemke wird heute 65 Jahre alt

Ex-»König von Schwabing«: Filmregisseur Klaus Lemke.Foto: dpa

München (dpa). Seine Filme waren anders, dafür aber authentisch: In den 70er und 80er Jahren galt Klaus Lemke in der Szene sogar als »ungekrönter König von Schwabing«. Danach wurde es stiller um den eigenwilligen Münchner Filmemacher, der heute seinen 65. Geburtstag feiert.
In den meisten seiner Filme arbeitete der in Landsberg/Warthe geborene Sohn eines Regierungsdirektors - seine Mutter war Tänzerin - mit Laien zusammen, die er in Schwabinger Cafés und Lokalen oft vom Fleck weg engagierte. Aber auch spätere Film- und Fernsehidole wie Dolly Dollar, Cleo Kretschmer oder Iris Berben sind seine Entdeckungen. Mit Filmen wie »Idole« oder »Amore« schuf Lemke eine neue Form der »Milieukomödie«. Ohne ein detailliert ausgearbeitetes Drehbuch gab er seinen Darstellern breiten Raum für Improvisationen.
Lemke sagte einmal, er wolle »weg von der Schauspielersprache«, die zu seinen Filmen nicht passe. Mit dieser Form des Filmemachens gelangen dem Münchner Regisseur unverkrampfte Lustspiele, die - wie 1979 »Ein komischer Heiliger« - zu den erfolgreichsten Filmen des Jahres gehörten. Danach hagelte es auch Verrisse wie 1986 für seine Komödie »Bibo's Männer«. Erst 1989 konnte Lemke mit »Ein verhexter Sommer« fast wieder an frühere Erfolge anknüpfen, wozu nicht zuletzt Günther Maria Halmer beitrug.

Artikel vom 13.10.2005