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Appell an Agrarminister: »Erhöhte Quote nicht an Bauern verteilen«

Die entwicklungspolitischen Organisationen Misereor und Germanwatch sowie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) haben die Agrarminister von Bund und Ländern, die bis heute in Bielefeld tagen, aufgefordert, die von der EU um 1,5 Prozent erhöhte deutsche Milchquote nicht an die Bauern zu verteilen, sondern als nationale Reserve anzulegen. »Die Europäische Union produziert schon jetzt etwa zehn Prozent mehr Milch als sie verbraucht«, erklärte AbL-Bundesvorsitzender Bernd Voss (Bildmitte) und Mitglied des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses. Die Agrarminister müssten ein deutliches Zeichen für die notwendige Anpassung der EU-Milchmenge an den Verbrauch setzen. Nur so ließen sich faire Milchpreise im Süden wie im Norden der Welt durchsetzen. »Paradox« findet es Alicia Kolmans (rechts), Referentin für Agrarhandelsfragen beim bischöflichen Hilfswerk Misereor, dass auch die europäischen Milchbauern unter niedrigen und stetig sinkenden Preisen leiden. »Der Markt ist gesättigt, die interne Nachfrage steigt nicht - welchen Sinn macht da eine Quotenerhöhung?«, fragt sie. Laut Sarah Kahnert (links), Welthandelsreferentin bei Germanwatch, zerstören EU-Dumping-Exporte in Afrika ganze Wirtschaftszweige.Foto: Gerhard Hülsegge

Artikel vom 07.10.2005