28.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Dauerhaft nur sechs
Ausländer pro Team

Bundestrainer Brand stellt Appelle ein

Lübbecke (WB). Um die neu formierte deutsche Handball-Nationalmannschaft für künftige Aufgaben zu stärken, hat Bundestrainer Heiner Brand erneut seine Forderung nach einer freiwillige Ausländerbeschränkung der Bundesligisten bestärkt.
»Aus meiner Sicht kommt man nur mit einer freiwilligen Beschränkung der Ausländerzahl pro Team weiter«, sagte der 53-Jährige in einem Interview der Zeitschrift »Sport Bild« (Ausgabe von heute). »Man sollte bei zehn anfangen, so dass man über acht irgendwann auf nur noch sechs Ausländer pro Team kommt. Das wäre meine Vorstellung, da müssen wir hinkommen.«
Brand kritisierte, dass viele seiner Nationalspieler in den ersten Saisonspielen der Bundesliga oft nur auf der Bank saßen, manchmal eine ganze Halbzeit lang. Bei einigen Clubs werde »der Kader nur mit Deutschen aufgefüllt, die später nicht zum Einsatz kommen«. Beispiel: »Beim Supercup zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg stand mit Jan Holpert zeitweise der einzige Deutsche auf dem Feld.« Der Weltmeister von 1978 betrachtet diesbezügliche Appelle an die Vereinsmanager als gescheitert. Gespräche mit ihnen, sagte Brand, »habe ich mittlerweile abgestellt. Es gab zuletzt beim Pokalfinale im April in Hamburg einen offiziellen Gesprächstermin mit allen Bundesliga-Clubs. Da fehlte leider die Hälfte aus unterschiedlichsten Gründen.«
»Wenn ein Nationalspieler die halbe Saison nicht zum Einsatz kommt, stellt sich natürlich die Frage, ob er bei mir bei der WM 2007 spielen kann ohne vorherige Praxis«, meinte der Bundestrainer. Wir werden das schon hinbekommen. Aber danach wird es problematisch. Mir geht es schlichtweg um den deutschen Handball.«

Artikel vom 28.09.2005