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Wettbewerb um ein
sauber gepflügtes Feld

Auszubildende trafen sich in Oberbauerschaft

Kreis Minden-Lübbecke/Herford (ber). »Vor 20 Jahren, als wir mit dem Leistungspflügen anfingen, war der Dreischarpflug die Ausnahme«, erinnert sich Dr. Ulrich Meyer-Ötting, Lehrer im Ruhestand, der früher Landwirtschaftsschüler ausbildete und sich jetzt für den Verein »Pflügen im Mühlenkreis« einsetzt.
Dieser Verein organisierte gestern das Leistungspflügen in Oberbauerschaft mit. Auch heute sei der Dreischar wieder die Ausnahme, so Meyer-Ötting. Doch während vor 20 Jahren noch viele Teilnehmer mit Zweischarpflug antraten, sind die Pflüge heute größer geworden, viele Bauern haben Vierscharpflüge.
Beim Leistungspflügen, an dem acht angehende Landwirte teilnahmen, ging es nicht um Fläche oder Genauigkeit, sondern um Präzision. »Saubere Pflugarbeit zeichnet den Landwirt aus«, meint auch Dr. Friedemann Wallis von der Landwirtschaftskammer, der zusammen mit Meyer-Ötting und Lehrer Johannes Breker vom Wilhelm Normann-Berufskolleg Herford die Veranstaltung organisierte. Weitere erfahrene Landwirte oder ehemalige Leistungspflüger waren als Richter eingeladen worden, darunter Carsten Mensing, Direktor der Deula in Warendorf. Der ehemalige Petershäger schaffte es in den 80er Jahren sogar einmal zur Europameisterschaft im Leistungspflügen.
75 Schüler absolvieren in Herford die duale Ausbildung zum Landwirt. Sie haben alle Ausbildungsbetriebe und besuchen dazu die Berufsschule. Die acht Teilnehmer gestern waren mit den Schleppern ihrer Ausbildungsbetriebe zu dem Acker an der Oberbauerschafter Straße (nahe Volksbank) nach Oberbauerschaft gekommen. Sieger wurde Christoph Hilker (Ausbildungsbetrieb Martin Krüger, Stemwede-Oppendorf). Auf den zweiten Platz kam Marco Wilde (Karl-Heinz Ostermeier, Oberbauerschaft), auf den dritten Platz Ulrich Lohmeier (Klaus Schwenker, Hille. Die übrigen Teilnehmer waren: Sebastian Gorges (Ausbildungsbetrieb Friedrich Wilhelm König, Enger), Martin Kühn (Hagemeyer, Rödinghausen), Martin Boettcher (Lars Bunge, Stemwede-Niedermehnen), Christoph Oberste-Meier (Henrich Frieling-Huchzermeyer, Huchzen) und Mirco Wollbrink (Kehmeier, Lippe). Einen Keil, an der schmaleren Seite 24 Meter, an der breiteren 36 Meter lang, mussten die Auszubildenden pflügen. Dabei kam es auf Gleichmäßigkeit, saubere Furchen und ebene Oberfläche an. Außerdem sollte kein Stück Land unbearbeitet bleiben; das kann sich ein wirtschaftlich denkender Landwirt nicht leisten.

Artikel vom 28.09.2005