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Angebot für Nichtraucher ausweiten

Deutscher Hotel- und Gaststättenverband sucht neue Chancen für die Wirte

Pr. Ströhen (WB). Ein wenig Licht am Ende des Tunnels sieht das Hotelleriegewerbe. Das wurde anlässlich der Versammlung der Kreis- und Ortsvorsitzenden des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Minden-Lübbecke, Rahden und Stemwede im Nordpunkt-Haus deutlich. Nach den Zahlen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik für den Beginn des Jahres zeigte sich für das Gastgewerbe in NRW, vor allen Dingen im Bereich der Beherbergungsbetriebe, im Vergleich zum Vorjahresmonat, zumindest nominell, ein Umsatzplus von 1,9 Prozent und ein Beschäftigungsplus von 3,9 Prozent auf.

Im Halbjahr 2005 sieht es allerdings nach einer Umfrage der Fachzeitschrift »Der Hotelier« gegenüber dem Vorjahr bereits wieder schlechter aus. 16,2 Prozent der Hotels meldeten für das erste Halbjahr Umsatzrückgänge. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur 8,3 Prozent Auch für das gesamte Jahr 2005 seien die Hoteliers nicht mehr so gut gestimmt. Nur noch wenige Hoteliers rechnen mit einem Zuwachs. Die allgemeine Konsumzurückhaltung der Verbraucher macht vor allem auch den Restaurants und Kneipen weiterhin das Leben schwer.
Als wichtigste Voraussetzung für bessere Zeiten mit höheren Umsätzen in der Gastronomie müsste die Binnen-Konjunktur wieder anspringen, heißt es. Das zeige der NRW-Konjunkturbericht für den Zeitraum des vergangenen Winters. Zwar steigerten etwa 32 Prozet der Gastronomiebetriebe ihre Gästezahl, doch die Ertragslage bleibt weiterhin problematisch. Als probates Mittel, die Umsätze zu erhöhen, setzt die Branche weiterhin auf Sonderaktionen.
Eine Herausforderung und Chance für die Gastronomie liege in einer deutlichen Ausweitung der Nichtraucherangebote. Nach wochenlangen, intensiven und konstruktiven Verhandlungen haben sich der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) und das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) auf einen mehrjährigen Stufenplan zum Ausbau von Nichtraucherbereichen in der Gastronomie verständigt. Die Verantwortlichen haben sich auf eine Zielvereinbarung geeinigt. Die Eckpunkte:
Betroffen sind alle Betriebe, die regelmäßig Speisen anbieten und über 75 Quadratmeter beziehungsweise über mehr als 40 Sitzplätze verfügen.
Nicht betroffen sind Betriebe, die lediglich Snacks, wie Salz- und Feingebäck, Frikadellen oder belegte Brötchen anbieten, also reine Getränkelokale - kleine Kneipen, Bars und Diskotheken.
Nur wenn nachfolgende Ziele erreicht werden, könne ein gesetzliches Rauchverbot vermieden werden, heiß es:
Bis zum 1. März 2006 sollen 30 Prozent aller Speiselokale mindestens 30 Prozent ihres Platzangebotes für Nichtraucher bereithalten, bis zum 1. März 2007 sollen mindestens 60 Prozent aller Speisebetriebe mindestens 40 Prozent ihres Platzangebotes und bis zum 1. März 2008 sollen mindestens 90 Prozent der Speisebetriebe mindestens 50 Prozent ihres Platzangebotes für Nichtraucher ausgewiesen haben. Das Nichtraucherangebot ist am Eingangsbereich des Betriebes wie auch im Gastraum kenntlich zu machen.

Artikel vom 28.09.2005