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»Das Gerät rettete mir das Leben«

Johanniter-Unfall-Hilfe stattet Hausnotrufsystem zusätzlich mit einem Rauchmelder aus

Von Moritz Winde (Text und Fotos)
Bad Oeynhausen (WB). Die Tatsache, dass Dorothea Gruhs noch am Leben ist, verdankt sie einem winzigen Gerät. Gerade noch rechtzeitig konnte die Bewohnerin der Villa Droste auf den kleinen lebensrettenden Knopf drücken und den Notruf der Johanniter-Unfall-Hilfe verständigen.
Den Funksender trägt Dorothea Gruhs um ihren Hals. Die Notrufstation ist neben ihrem Bett montiert. Dem System verdankt die 89-jährige Bewohnerin der Villa Droste ihr Leben.
Bosch-Vertriebsleiter Ralf Fettweis präsentiert die lebensrettenden technischen Geräte.

Dieses Hausnotrufgerät soll jetzt mit einem zusätzlichen Rauchmelder erweitert werden.
Mit Schrecken erinnert sich Dorothea Gruhs an jene Nacht vor einem halben Jahr, als sie einen Schlaganfall erlitt. »Das neue Gerät ist wirklich eine sinnvolle Sache. Damit fühle ich mich sicherer«, sagt die 89-Jährige. Die betagte Dame kann ein Lied davon singen, wie wichtig diese Technik in einer brenzligen Situation sein kann. Seit fünf Jahren ist das System in ihrer Wohnung eingebaut. Den kleinen Funksender trägt sie um ihren Hals. Dieser ist mit der Notrufstation neben ihrem Bett verbunden und stellt automatisch eine Leitung zur Johanniter-Zentrale in Hagen her. »Es besteht jedoch auch die Möglichkeit den Funksender wie eine Armbanduhr um das Handgelenk zu binden oder ihn ans Revers zu heften«, erklärt Ralf Fettweis, Vertriebsleiter der Bosch-Sicherheitssysteme.
In Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Oeynhausen bietet die Johanniter-Unfall-Hilfe nun das Sicherheitspaket zwei an. Für monatlich 50 Euro sind darin nicht nur alle technischen Geräte enthalten, sondern außerdem etliche Dienstleistungen. »Wenn sich der Betroffene nach dem Notruf nicht meldet, schaut ein Team von uns sofort nach dem Rechten«, sagt Johanniter-Vorstandsmitglied Wolfhard Ehrlich. Allerdings seien auch günstigere Sicherheitspakete möglich.
Die Erweiterung der Pakete durch den Rauchmelder, der in der Raummitte an der Decke angebracht wird und im Falle einer Rauchentwicklung laut piept und automatisch eine Verbindung zur Johanniter-Zentrale herstellt, ist laut Stadtbrandmeister Erwin Harbsmeier eine sinnvolle Sache. Insbesondere nachts seien nämlich auch die aufmerksamsten Zeitgenossen nicht vor den Gefahren und der Vielzahl aller möglichen Brandursachen geschützt. »Während des Schlafens schaltet sich der Geruchssinn der Menschen aus, so dass sie eine Rauchentwicklung nicht wahrnehmen«, erläutert Harbsmeier. Er bedauere es, dass im Gegensatz zu anderen Ländern in deutschen Privathaushalten die Verbreitung von Rauchmeldern sehr gering sei.
Hintergrund der Idee, das Johanniter-Sicherheitssystem zu erweitern, ist das Näherrücken der dunklen Jahreszeit, in der die Menschen wieder beginnen, Kerzen in der Wohnung anzuzünden.
Jährlich sterben in Deutschland rund 600 Personen an den Folgen von Bränden. Der in den Hausnotruf integrierte Rauchmelder soll dazu beitragen, diese Zahl zu senken. Vor allem für pflegebedürftige, alleinwohnende Menschen ist der Sicherheitsruf eine geeignete Schutzmaßnahme.
»Es beruhigt ungemein«, sagt Horst Dreewes. Der 56-Jährige sitzt im Rollstuhl und wäre im Notfall auf schnelle Hilfe angewiesen.

Artikel vom 28.09.2005