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Wessels droht
mit Ausstieg

Kritische Töne in der SPD-Fraktion

Von Karl Pickhardt
Altenbeken (WV). Der Altenbekener Bürgermeister Hans Jürgen Wessels (49) hat offenbar in einer Sitzung der SPD-Fraktion mit seinem Rückzug aus dem Rathaus der Eggegemeinde zum Ende dieser Amtszeit gedroht. Wessels ist bis zum Herbst 2009 als Bürgermeister gewählt.

Die Altenbekener SPD-Fraktion hat sich nach Angaben ihres Vorsitzenden Helmut Block durchaus mit der privaten Beziehung des Bürgermeisters zu Amtsleiterin Marion Renner (38) befasst. Dabei müssen auch kritische Töne geäußert worden sein. So habe der frühere SPD-Fraktionsvorsitzende und Vize-Vorsitzende Alfons Schreckenberg kritisch angemerkt, dass ein Nebeneinander in der Gemeindeverwaltung von Bürgermeister Wessels (SPD) und Amtsleiterin Marion Renner schwierig sei.
Daraufhin habe Bürgermeister Wessels davor gewarnt, Druck auf seine Lebensgefährtin auszuüben und ihren Fortgang aus dem Rathaus zu fordern. Mitglieder der Fraktionsführung bestätigten gestern, dass Wessels für diesen Fall seinen Ausstieg zum Ende der Wahlzeit angekündigt habe. »Dann habt Ihr bei der nächsten Wahl mich nicht mehr als Kandidat«, zitiert ein Altenbekener SPD-Ratsherr sinngemäß den Bürgermeister. Die SPD hatte im Herbst 2004 mit Amtsinhaber Wessels die Wahl in Altenbeken gewonnen und war erstmals stärkste Fraktion geworden.
Die Stimmung in der SPD-Fraktion, aber auch im SPD-Ortsverein, ist augenscheinlich gedrückt. Wessels hatte in öffentlicher Ratssitzung nach heftigen Angriffen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Hermann Striewe seine Beziehung zur Amtsleiterin Marion Renner bestätigt. Wessels wies wiederholt Vorwürfe zurück, er habe wegen dieser Beziehung Marion Renner mit der Leitung des Amtes für Wirtschaftsförderung betraut und zudem auch noch zum vergangenen Viaduktfest die Herausgabe eines Kinderbuches (»Paulas Traums«) aus Steuermitteln finanziert. Die Beförderung zur Amtsleiterin sei bereits deutlich vor der Beziehung erfolgt.

Artikel vom 28.09.2005