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»An Arroganz nicht zu überbieten«

Oberliga: Arminias ideenlose Amateure unterliegen beim SC Verl mit 0:2

Von Werner Jöstingmeyer
Verl (WB). Wie sich die Bilder gleichen. Genau so müde und konzeptlos wie am Samstag die Profis gegen Gladbach mussten auch gestern Arminias Amateure in der Oberliga die Segel streichen. 0:2 unterlagen sie beim Rangzweiten SC Verl.

Jugend- und Amateur-Koordinator Peter Krobbach zügelte die Kritiker, die spöttisch darauf hinwiesen, man spiele schließlich das gleiche System. »Das System ist in Ordnung, aber die Lässigkeit und die Arroganz der Spieler ist nicht zu überbieten«, schimpfte der ehemalige Bundesliga-Profi. DSC-Trainer Igor Lazic stand der Ärger ebenfalls deutlich ins Gesicht geschrieben: »So war das nicht verabredet. Wir haben extra noch darauf hingewiesen, dass Verl eine schnelle Entscheidung sucht. In unserem Team hatten wir aber heute zu viele Ausfälle. Und ohne Kampf kann man solch ein Spiel nicht gewinnen.«
Kaum hatten Lazic und sein Kollege Piwowarski auf der Trainerbank Platz genommen, führten die Gastgeber schon 1:0. Ein kluger Pass von Krause brachte den völlig freistehenden Alexander Schiller in Schussposition und Keeper Dennis Eilhoff hatte keine Chance. Schwegler musste in der Mitte helfen und Julian Loose sei nicht genug nachgerückt, analysierten die Bielefelder Trainer diesen Abwehrschnitzer.
Glück für Arminia, dass die Verler nicht entscheidend nachsetzen, sondern die knappe Führung lediglich verwalteten. »Wir hätten sofort nachlegen müssen«, sah SC-Coach Mario Ermisch einige Mängel, die ihm nicht gefallen haben.
Krause, Castilla, Bode und auch Dayangan vergaben dicke Chancen. Arminias Offensivabteilung wirkte dagegen geradezu hilflos, zumal Jung-Profi Diego Leon als hängende Spitze hinter Zlatko Janjic kaum Akzente setzte und weitaus mehr auf seinem Hosenboden saß. »Unglaublich«, ärgerte sich Vorstandsmitglied Albrecht Lämmchen. »Der Junge hat wohl die falschen Schuhe an.«
Mit einem katastrophalen Fehlpass leitete der aufgerückte Leenemann die endgültige Entscheidung ein. Schiller angelte sich das Leder, spielte mit Castilla Doppelpass und schloss den Konter mit dem völlig verdienten 2:0 ab. Ex-Armine Orhan Özkara und Krause hätten in der Schlussphase leicht erhöhen können, wenn nicht wenigstens Keeper Eilhoff in vorzüglicher Verfassung gewesen wäre. Lazic und Piwowarski lobten denn auch ausdrücklich ihren Schlussmann und nahmen zudem die drei Abwehrspieler Schwegler, Fischer und Duda in Schutz. »An ihnen hat es nicht gelegen, dass wir hier verloren haben.« Die Totalausfälle wollten sie namentlich nicht nennen. Sie werden hier in der Aufstellung nachgereicht.
SC Verl: Kirchhoff, Remmert (46. Beckmann), Beck, Özkara, Rogowski, Bode, Krause, Hagedorn, Schiller, Dayangan (76. Schmidtgal), Castilla (87. Nguindjell).
Arminia II: Eilhoff, Schwegler, Fischer, Lennemann (65. Röber), Duda, Loose (58. Hoffmann), Backhaus (46. Karwot), Danneberg, Wieczorek, Leon, Janjic.
Tore: 1:0 Schiller (2.), 2:0 Schiller (51.).

Artikel vom 26.09.2005