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SPD in Nordrhein-Westfalen vorn

CDU erreicht nur 33,2 Prozent -Ênach Sieg bei der Landtagswahl

Düsseldorf (dpa). Die historische Niederlage der SPD bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen hatte den Entschluss von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ausgelöst, mit aller Macht auf Neuwahlen zu drängen.

Vier Monate danach fühlen sich die Sozialdemokraten zwischen Rhein und Weser wieder obenauf. Bei der Bundestagswahl haben sie ihr Stammland, zumindest teilweise, wieder zurückerobert und mit einem Ergebnis um die 40 Prozent dazu beigetragen, dass die SPD im Bund besser abgeschnitten hat als erwartet. Am 22. Mai hatte die CDU fast acht Prozentpunkte Vorsprung vor der SPD, am 18. September lag die SPD um etwa acht Prozentpunkte vor der Union.
Eine »unglaubliche Bewegung« habe es in den letzten Wahlkampftagen in Nordrhein-Westfalen gegeben, analysierte der Bonner Politikwissenschaftler Frank Decker den SPD- Wahlerfolg. Gleich drei Mal war Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in der letzten Wahlkampfwoche in das bevölkerungsreichste Bundesland gekommen. Offensichtlich mit Erfolg. Laut Infratest dimap stimmten 40 Prozent der kurzentschlossenen Wähler für die SPD, aber nur 27 Prozent für die CDU.
Mit etwas mehr als 40 Prozent musste die SPD allerdings ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl in Nordrhein- Westfalen seit 1961 hinnehmen. Für die CDU waren die laut Hochrechnung 33,2 Prozent sogar das schlechteste Ergebnis bei einer Bundestagswahl im bevölkerungsreichsten Bundesland überhaupt. Erneut blieben die NRW-Christdemokraten damit unter dem Bundesdurchschnitt der Union.
Nach seinem triumphalen Sieg bei der Landtagswahl im Mai hatte Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) erklärt: »Der Vorsitzende der Arbeiterpartei in Nordrhein-Westfalen bin ich.«

Artikel vom 19.09.2005