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Rainer Wend siegt mit deutlicher Mehrheit

Linkspartei bei sechs Prozent - FDP gewinnt hinzu

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Dr. Rainer Wend (SPD) hat das Rennen um den Bielefelder Bundestagswahlkreis erneut deutlich für sich entschieden. Er verteidigte sein Direktmandat mit 47,2 Prozent der Stimmen. Über die Landeslisten ihrer Parteien werden auch Lena Strothmann (CDU, 37,8 Prozent Erststimmen) und (Britta Haßelmann (Grüne, 6,5 Prozent) in den Bundestag einziehen.

Auch bei den Zweitstimmen blieb die SPD stärkste politische Kraft in Bielefeld. Sie erreichte 39,2 Prozent (minus 1,3 Prozent). Die CDU schaffte 31,8 Prozent (minus 0,2 Prozent). Die große Gewinnerin in Bielefeld ist die Linkspartei, die sechs Prozent Zweitstimmen einfuhr. Die PDS hatte 2002 nur 1,8 Prozent verbuchen können. Auch die FDP konnte ihr Ergebnis deutlich verbessern. Sie schafften 8,5 Prozent, 0,6 Prozent mehr als vor drei Jahren.
Die Grünen mussten dagegen Einbußen hinnehmen. Sie bekamen zwölf Prozent, zwei Prozent weniger als bei der vorausgegangenen Wahl.
Um kurz vor 20 Uhr betrat Rainer Wend den großen Ratssaal, wo die offizielle Wahlparty der Stadt ausgerichtet wurde. Von seinen Anhängern wurde er stürmisch begrüßt. Für ihn war das Ergebnis auch ein persönlicher Triumph, nachdem seine Partei ihm keinen sicheren Listenplatz geben wollte. »Vor vier Wochen war ich mir noch sehr unsicher, wie es ausgehen würde«, sagte Wend. Je näher der Wahltag gerückt sei, desto klarer sei ihm aber gewesen, es wieder packen zu können. Lena Strothmann (CDU) bedauerte, dass es in Berlin nicht für ein schwarz-gelbes Bündnis reichen werde. Auch in Bielefeld habe sie sich ein besseres Ergebnis erhofft. Britta Haßelmann, als Grüne dritte Bielefelder Abgeordnete, sagte, die Grünen seien bereit, auch in der Opposition eine verantwortungsvolle Rolle zu spielen, die klassischen grünen Themen offensiv vorzubringen.
In seinem Heimatwahlbezirk Ummeln fuhr Sieger Rainer Wend 48,8 Prozent der Erststimmen ein. Die Grüne Britta Haßelmann schaffte in ihrem Bezirk Siegfriedplatz 15 Prozent Erststimmen.
Die Wahlbeteiligung blieb in Bielefeld mit 80 Prozent hinter des Jahres 2002 zurück, als noch 82,1 Prozent der 240 000 Wahlberechtigten in der Stadt und im zum Wahlkreis gehörenden benachbarten Werther an dem Urnengang teilgenommen hatten. Der Wahlauftakt verlief schleppend. Gegen 12 Uhr hatten erst 27,9 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Bei der Auszählung gab es keine Probleme. Die ersten Ergebnisse lieferten die Stimmenzähler aus dem Gemeinschaftshaus Lämershagen um 18.43 Uhr.

Artikel vom 19.09.2005