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In Überzahl alle
Chancen verspielt

Handball-Oberliga: TSG - LIT 16:23

Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). »Brauchst du eine Überschrift? Dann schreib: In Überzahl verliert die TSG das Spiel«, diktierte Trainer Jörg Harke grimmig. Erwartungsgemäß blieb die TSG Altenhagen-Heepen im OWL-Derby der Handball-Oberliga gegen den Meisterschaftsaspiranten LIT Handball Nordhemmern mit 16:23 (10:10) nur zweiter Sieger. Allerdings lagen die Hausherren zwischenzeitlich mit 13:11 vorn, was den Coach positiv überraschte. »Dass wir so lange so gut mithalten konnten, damit habe ich nicht gerechnet«.

Bis zu jener Zwei-Tore-Führung in der 39. Minute sah Harke »eine deutliche Steigerung zur Vorwoche«. Dann begann das, was Torhüter Bastian Knop hinterher als »Fluch der Heeper Halle« bezeichnete. In den letzten 21 Minuten glückten den nervösen TSG-Werfern nur noch drei Treffer. Immer wieder stand Jens Buhrmester im Weg. Der frühere Bielefelder Schlussmann brachte es am Ende auf 20 gehaltende Bälle.
Die Premiere in der teilrenovierten Heeper Halle war von Nervosität hüben wie drüben geprägt. Beide Mannschaften leisteten sich zahlreiche technische Fehler, wussten die Unzulänglichkeiten der anderen Seite aber nicht konsequent zu nutzen. Nach Wagners 1:0-Führung blieb es lange eng, ehe LIT Nordhemmern zunächst auf 9:6 (22.) wegpreschen konnte, um dann wieder acht Minuten aufs nächste Tor warten zu müssen. Florian Korte, Falk von Hollen (7m) und Michael Bierhake per Gegenstoß egalisierten nicht nur; Stanislaw Zachert besorgte gegen wenig meisterliche Gäste, bei denen sich Ex-Nationalspieler Vygindas Petkevicius aufs Coachen beschränkte, die 10:9-Führung.
Nach dem 13:11 (39.) leisteten Starck (Stürmerfoul) und Zachert (Fuß) sich leichte Fehler - 13:14 (43.). Ab Minute 43 kam die erste entscheidende Phase gegen die TSG, die sich in Überzahl freistehend gute Möglichkeiten erspielte. Doch von Hollen, Starck und Bierhake scheiterten allesamt am »Torminator« Buhrmeister. »Das hätte Nordhemmern richtig weh getan«, bedauerte Zuschauer Martin Räber. Jörg Harke stöhnte: »Buhrmester hat Nordhemmern den Rücken freigehalten. Meine Jungs haben den Mut verloren«.
Nach von Hollens 15:17 (53.) war es am Gegner, in eigener Unterzahl den Sack zuzubinden. Bredemeyer, Borcherding und Kappelt stellten im Spiel fünf gegen sechs die 20:15-Vorentscheidung her (55.). »Da haben wir den Kopf verloren«, ärgerte sich Knop.
Am Ende fehlte den Bielefeldern auch die Kraft; Kappelt und Rohl-fing sorgten mit Gegenstoßtoren für ein glanzloses und in der Höhe unverdientes 23:16. »Hier war mehr möglich. Wir hatten es doch auf der Hand«, grämte sich Falk von Hollen angesichts »fehlender Konstanz«.
TSG Altenhagen-Heepen: Knop/Herrendörfer - Glüer (3), Werner (1), Zachert (3), Korte (2), Wagner (2), von Hollen (4/2), Starck, Bierhake (1).
Beste LIT-Werfer: Kappelt (6), Bredemeyer (5/3), Borcherding (4).

Artikel vom 19.09.2005