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»Ein Treffer aus dem Lehrbuch«

Oberliga: Arminia II steigert sich nach der Pause und besiegt Ahlen II 2:0

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Arminias Amateure dürfen aufatmen. Mit dem 2:0-Sieg gegen LR Ahlen II feierten sie gestern im Brackweder Stadion den zweiten Saisonerfolg und etablierten sich zunächst einmal im Oberliga-Mittelfeld. »Das harte Training trägt allmählich Früchte. Wir werden immer besser«, freuten sich die beiden Trainer Igor Lazic und Michael Piwowarski.

Die Partie hätte allerdings auch ganz anders ausgehen können. Schon nach fünf Minuten visierte Ahlens Profi Catalin Racanel mit einem feinen Freistoß über die Bielefelder Abwehrmauer nur den rechten Innenpfosten an. »Wenn das Ding gesessen hätte, wären wir hier noch selbstsicherer aufgetreten«, mutmaßte LR-Coach Wolfgang Holtz. Auch in der Folgezeit brachten seine Schützlinge die keineswegs sattelfeste DSC-Abwehr oft genug in Verlegenheit. Dennis Eilhoff, der diesmal für Pascal Formann zwischen den Pfosten stand um Spielpraxis zu erlangen, musste wiederholt Kopf und Kragen riskieren.
Dennoch lagen die besseren Tormöglichkeiten eindeutig auf Seiten der Arminen. Nach einem klugen Pass von Heiner Backhaus in die Spitze knallte Engin Yildiz das Leder an die Querlatte (19.). »Eigentlich müsste es jetzt 1:1 stehen«, bemerkte Wolfgang Holtz ganz trocken.
Wenig später boxte Ex-Armine Sebastian Völzow einen Backhaus-Hammer zur Ecke. Machtlos wäre er alledings bei Wieczoreks Schlenzer nach guter Kombination über Yildiz und Loose gewesen. Das Leder sauste aber knapp am Tor vorbei. Den einzigen Patzer leistete sich der ansonsten fehlerfreie Völzow in der 35. Minute. Da kam er zu weit aus seinem Tor heraus. Julian Loose war indes schneller, spielte den LR-Torwart aus und schob die Lederkugel an ihm vorbei in Richtung Gehäuse. Marco Kaminski hatte jedoch aufgepasst und rettete auf der Linie.
In der Halbzeitpause mussten Lazic und Piwowarski zwangsläufig wechseln. Leenemann blieb in der Kabine, weil ihm nach einem vorherigen Zusammenprall schwarz vor Augen wurde und er über Kopfschmerzen klagte. Für den Kapitän kam Janis Hoffmann ins Spiel. Ehe sich die Platzherren wieder gefunden hatten, prüfte Galip Karakas Dennis Eilhoff und blieb gegen den tüchtigen DSC-Schlussmann nur zweiter Sieger. Glück hatten die Platzherren, als Fidel Muwana mit einem fulminanten Distanzschuss aus 20 Meter ebenfalls nur die Querlatte traf. In dieser Szene streckte sich Profi Dennis Eilhoff vergeblich.
Der Bielefelder Führungstreffer fiel sozusagen aus heiterem Himmel. Christian Wieczorek, der nach der Halbzeitpause vom linken Flügel in das zentrale offensive Mittelfeld gewechselt war, ließ einen »echten Kracher« vom Stapel. Völzow konnte nur abklatschen. Der Ball landete bei Janis Hoffmann. Dessen Schuss aus halbrechter Position rutschte ins kurze Eck. Jetzt war der Bann gebrochen. Arminias Fohlenstall wurde selbstbewusster. Da sparte auch Ahlens Coach nicht mit Komplimenten: »Toll wie selbstsicher die den Ball laufen lassen.«
Für die Krönung dieser recht flotten Partie sorgte letztlich Janis Hoffmann. Geradezu mustergültig setzte er sich auf dem rechten Flügel durch. Seine Maßflanke leitete Regisseur Wieczorek gekonnt weiter, so dass der hinter ihm lauernde und just eingewechselte Pascal Röber nur noch einzuschieben brauchte. Nun klatschten auch Lazic und Piwowarski begeistert in die Hände. »Ein Tor aus dem Lehrbuch, so stellen wir uns die Angriffe vor.«
In der Schlussphase verhinderte Eilhoff den Ahlener Anschlusstreffer, indem er mit einer Glanzparade Marco Kaminskis Kopfball abwehrte. Unterm Strich kassierte Arminia die drei Punkte, weil sich das Team im Abschnitt zwei deutlich steigerte.
Arminia II: Eilhoff, Schwegler, Fischer, Leenemann (46. Hoffmann), Duda, Loose (71. Röber), Backhaus, Danneberg, Wieczorek, Janjic, Yildiz (77. Karwot).
Tore: 1:0 Hoffmann (61.), 2:0 Röber (74.).

Artikel vom 19.09.2005