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Senioren ins Fitnesscenter

»Muskeltraining kann vor Knochenbrüchen schützen«

Münster (dpa). Zur Vorsorge vor Knochenbrüchen im Alter empfehlen Mediziner Senioren, ihre Muskeln im Fitness-Center zu trainieren.

»Ausdauertraining wie Radfahren ist zwar auch gut und sinnvoll, reicht aber etwa bei Patienten mit Osteoporose nicht aus«, sagte am Wochenende Unfallchirurg Prof. Michael Raschke von der Universitätsklinik Münster am Rande des Kongresses »Verletzungen im Alter«.
Mit gezieltem Muskel- und Koordinationstraining sinke die Belastung der Knochen, es komme seltener zu Stürzen. Selbst im Falle eines Unfalls seien die Folgen des Sturzes dann weniger dramatisch. Zugleich würden die Betroffenen nach einem Knochenbruch schneller wieder fit.
In der Rehabilitation von betagten Unfallopfern werde mittlerweile verstärkt auf Muskelaufbautraining gesetzt, sagte der Experte. »Auch wenn die Mucki-Bude für Ältere noch immer ein Tabuthema in der Gesellschaft zu sein scheint, man kann mit dem entsprechenden Training in jedem Alter anfangen.«
Die Übungen hätten zudem positive Auswirkungen auf die Knochendichte, sagte der Mediziner. Ein geringe Knochendichte bringe Osteoporose mit sich. Habe sich diese allerdings manifestiert, müsse häufig medikamentös behandelt werde. Mit Osteoporose werden brüchige und zum Teil auch kleiner werdende Knochen bezeichnet. Frauen sind meist mit Beginn der Wechseljahre laut Raschke häufiger betroffen als Männer.
Zur Vorbeugung vor Osteoporose und möglichen Knochenbrüchen trägt nach Ansicht des Arztes aber auch eine gesunde Ernährung »mit frischen und nicht abgepackten Lebensmitteln« bei. »Und selbst mit einem Sonnenbad tut man sich schon Gutes. Sonnenstrahlen regen die körpereigene Vitamin-D-Produktion an, welche den Kalziumhaushalt fördert. Sie wirken somit dem Knochenabbau entgegen.
Bei dem Kongress diskutieren am Wochenende etwa 300 Experten in Münster neue Behandlungsmethoden.

Artikel vom 12.09.2005